Gründer der Woche: 50 Prozent Logistik, 50 Prozent Software
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie abhängig Europa von Waren aus Asien und Amerika und vor allem funktionierenden Handelsrouten ist. Während global agierende Speditionen um große Kunden kämpfen, hat Logsta Erfolg damit, Produkte von und für Startups und KMUs automatisiert rund um den Globus zu schicken. Georg Weiß hat das Unternehmen gemeinsam mit Dominik Bieringer und Christoph Glatzl gegründet. Im Gespräch erzählen unsere Gründer der Woche, wie es dazu kam.
Logsta: Gründung 2017
„Wir arbeiten schon unser Leben lang in der Logistik“, erzählt Weiß, „und waren schon für große Logistikkonzerne im Topmanagement tätig. Wir haben damals ganz viele Anfragen von Startups und Klein- und Mittelbetrieben bekommen, der Konzern, bei dem wir gearbeitet haben, wollte davon aber nichts wissen. Da haben wir dann gemerkt, dass da ein enormer Markt da ist – und den wollten wir catchen. 2017 haben wir dann Logsta gegründet, damals noch zu zweit, in einer leeren, alten Molkerei.“ Danach habe man bereits erste Kunden akquirieren können. Weiß: „Unser Ziel war, alles und um das Thema Logistik für genau diese Kundengruppe zu erledigen. Uns war dabei von Anfang an klar, dass Innovation und IT die wichtigsten Themen sein werden.“
Logistik und Software
Darin unterscheide sich Logsta auch von vielen „klassischen“ Speditionen, erklären die Gründer. „Wir sagen immer, wie sind zu 50 Prozent Logistik- und zu 50 Prozent Softwareunternehmen“, erklärt Georg Weiß. So hat das Scale-Up einen eigenen „Logsta-Connector“ entwickelt, mit dem Kunden ihre Logistik rund um die Uhr kostenlos weltweit steuern und überprüfen können sollen. Zudem kann sich Logsta an das System der jeweiligen Kunden anbinden, auch mehrere Systeme lassen sich implementieren. „Dann kommen die Bestellungen automatisiert über die Schnittstelle rein und wir verschicken die Produkte weltweit“, schließt Weiß den Kreis.
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„Immer schneller und innovativer“
Rund 900 Kunden hat Logsta mittlerweile weltweit, bei über zwei Millionen Produkten, die man im eigenen Lager verwalte. Den Markt will man langfristig verändern. Was braucht es dafür? „Innovation, Schweiß und harte Arbeit. Ich glaube, der Markt ist sehr überflutet und genau in so einem Markt, mit Anbietern wie Sand am Meer, gerade da ist die Chance groß, etwas verändern zu können.“ Der Markt der KMU sei jedenfalls groß genug, erklärt Georg Weiß. „Das ist ja der Weg, den wir gehen. Wir haben aber auch jetzt schon namhafte große Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten. Wir müssen einfach immer schneller und innovativer sein.“