Gründer der Woche: Smarte Türschlösser statt kurze Messages
sms.at -beziehungsweise das Unternehmen WebSMS, das hinter der Marke steht, wechselte in den letzten Jahren einige Male die Besitzer. Zuletzt wurde das Unternehmen für satte 50,9 Millionen Euro nach Norwegen verkauft. Untrennbar mit sms.at verbunden sind Martin und Jürgen Pansy – die beiden Gründer des Unternehmens. Mittlerweile stehen bei beiden aber andere Projekte im Fokus.
WebSMS-Verkauf: „Kann nur gratulieren“
Die Überraschung war doch groß, als am Dienstag bekannt wurde, dass WebSMS an das norwegische, auf Messaging und Mobile Communications spezialisierte Unternehmen „Link Mobility“ verkauft wird. Erst wenige Wochen davor hatte sich Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner mit acht Prozent an WebSMS beteiligt. Christian C. Waldheim, CEO von WebSMS, zeigte sich mit dem Verkauf jedenfalls zufrieden: „Link Mobility und WebSMS ergänzen sich perfekt. Mein Team und ich freuen uns, Teil der Link Mobility-Familie zu werden und zu den Wachstumssäulen von Link Mobility beizutragen“.
Auch Martin Pansy gratuliert: „Man kann dem Team hinter WebSMS zu dieser Leistung nur gratulieren. Sie ist das Ergebnis von kontinuierlicher Weiterentwicklung hin zu einem Unternehmen, das tausende Unternehmenskunden über die österreichischen Grenzen hinweg zufriedenstellt. Ich hoffe man kann mit dem neuen Eigentümer diesen Weg weiter oder sogar noch besser beschreiten.“
Gründung noch im alten Jahrtausend
Dieser Weg nach Norwegen startete gewissermaßen 1999: Damals wurde das Unternehmen von Martin und Jürgen Pansy in Graz gegründet. 2007 ging sms.at dann an den italienischen Medienkonzern Buongiorno, Martin Pansy agierte als Geschäftsführer. Seit 2017 gehört das Unternehmen der atms-Gruppe, am Dienstag erfolgte dann der Verkauf nach Norwegen.
Die Gebrüder Pansy sind schon länger anderweitig beschäftigt. Sie gründeten bereits 2012 „Up to Eleven“, einen „Company Builder“, mit dem Ziel, neue digitale bzw. Tech-Produkte auf den Markt zu bringen. Das Geld vom Verkauf von sms.at solle in neue Produkte investiert werden, hieß es damals. Das ist eindrucksvoll gelungen: Die beiden Brüder gründeten – ebenfalls in Graz – den Smart-Home-Hersteller Nuki. Martin Pansy fungiert als Geschäftsführer, Jürgen Pansy ist Head of Tech.
Nuki auf dem Vormarsch
Das Geschäft läuft, erzählt Martin Pansy: „Nuki hat sich in den gut fünf Jahren seines Bestehens von einer ambitionierten Idee zum europäischen Marktführer für smarte Türschlösser entwickelt. Das in dieser Geschwindigkeit zu erreichen übertrifft unsere Erwartungen. Auch wenn uns die Corona-Krise einige Steine mehr in den Weg gelegt hat, wird Nuki auch in 2020 weiter wachsen und mit Ende des Jahres bei deutlich mehr als 150.000 Türen im Einsatz sein. Für die kommenden Jahre haben wir noch viel vor, immerhin gibt es noch viele Schlüssel und mechanische Schlösser, die eine Digitalisierung gut gebrauchen könnten.“
Weitere Projekte in Arbeit
51 Prozent von Nuki gehören Up to Eleven, wo Martin Pansy als Managing Director arbeitet und Jürgen Pansy für den Bereich „Strategy“ verantwortlich ist. Über den „Company Builder“ sind die Brüder auch bei instahelp von Bernadette Frech investiert. Langweilig wird dem umtriebigen Brüderpaar so schnell also nicht – die nächsten Ideen sind schon in Arbeit: „Persönlich geht es uns beiden den Umständen entsprechend sehr gut. Wir können die intensivere Zeit mit der Familie gut nutzen und auch ordentlich an Ideen und Projekten visionieren.“