Alexander Igelsböck

Gründer der Woche: Vom Marketing-Analysten zum Unicorn-Anwärter

Adverity-CEO und Mitgründer Alexander Igelsböck © Adverity
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Satte 102 Millionen Euro konnte das Wiener Scale-up Adverity, das sich auf Marketing-Daten spezialisiert hat, bei einer neuen Finanzierungsrunde einsammeln (Trending Topics berichtete). Das im Jahr 2015 gegründete Unternehmen bietet eine Marketing-Analyseplattform, die Daten von Firmen verbindet und in visuelle Dashboards und konkrete Erkenntnisse umwandelt. Neben Wien ist Adverity mittlerweile auch in Paris, London, Frankfurt und New York vertreten. Aufgrund dieser Erfolge ist CEO und Mitgründer Alexander Igelsböck unser „Gründer der Woche“. 

Datenanalyse stellt große Herausforderung dart

Igelsböck hat gemeinsam mit Martin Brunthaler und Andreas Glänzer Adverity gegründet. „Unsere Idee dabei war, Kund:innen einen Überblick über die Wirkung ihrer Marketing-Aktivitäten zu bieten. Wir haben uns gedacht, dass fast jedes Unternehmen mittlerweile Datenanalyse braucht, um sein Geschäft effizient zu machen. Für viele ist das aber ein Problem, denn die Analyse ist ein sehr komplexer Vorgang“, erklärt Igelsböck.

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Dem Adverity-CEO zufolge ist es bereits eine große Herausforderung, die Daten zu erhalten. Sie müssen verlässlich und sauber sein. Das Scale-up gewinnt Daten aus unterschiedlichsten Quellen  wie beispielsweise Online-Medien, klassischen Medien oder Social Media. Doch das ist laut Igelsböck nur die halbe Miete. Die Analysen selbst sind ebenfalls schwierig und müssen relevante Erkenntnisse enthalten. „Wir bieten proaktive Analysen und teilen Unternehmen sofort mit, wenn wir beispielsweise Anomalien bemerken“, so der Mitgründer.

Mit Durchhaltevermögen zum internationalen Wachstum

Immer wieder konnte Adverity im Verlauf der vergangenen Jahre Investor:innen anlocken. Zu den neuen Geldgebern gehört unter anderem Softbank. Zu den Kunden zählen unter anderem die Großunternehmen Ikea, Red Bull und Vodafone. Außerdem konnte das Scale-up mit Microsoft, Amazon Web Services, Google, Twitter, Snowflake und SAP in den vergangenen Jahren wichtige Partner im Digital Business gewinnen.

Zudem ist das Scale-up nun in mehreren Ländern sehr aktiv, die eine deutlich stärkere Startup-Szene haben als Österreich. Dabei war die Gründung in Wien aber kein Stolperstein. „Es war für uns sehr von Vorteil, dass schon in Österreich viele an unsere Plattform geglaubt haben. Die heimischen Erfolgs-Cases konnten wir für die Internationalisierung nutzen. Als wir bekannter waren, hieß es nur noch: Durchhalten. Mit einer großen Portion Ausdauer haben wir unser Wachstum stark vorangetrieben“, erläutert Igelsböck.

Den Adverity-Gründern ist klar, dass sie in einem Markt operieren, der stark im Wandel ist. „Es verändert sich vor allem seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie viel im Verhalten von Kund:innen. Sie sind viel mehr digital unterwegs, was wir anhand der Datenanalysen natürlich stark mitbekommen“, so der CEO. Auch die Wichtigkeit von neuen Channels wie beispielsweise TikTok ist dem Jungunternehmen bewusst. In solchen Kanälen müssten Firmen ihre Kundschaft möglichst viel bespielen, um relevante Daten aus ihrem Verhalten gewinnen zu können.

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Adverity sieht Unicorn-Status in Greifweite

Ebenfalls verändert hat die Pandemie die Arbeitsweise in Unternehmen. Hierfür war Adverity laut Igelsböck allerdings besonders gut vorbereitet. „Schon vor der Krise haben wir stark auf Remote Work gesetzt, da wir ja mehrere Standorte weltweit haben. Das wollen wir auch weiterhin beibehalten, unsere Angestellten sollen arbeiten, wo es für sie am besten ist. Das gibt uns auch einen Vorteil beim Recruiting, denn so können wir die besten Talente aus der ganzen Welt für uns gewinnen.“

Momentan verfügt das Scale-up insgesamt über etwa 300 Angestellte. Gegen Ende des Jahres sollen es 400 werden und im nächsten Jahr rechnet das Unternehmen mit einer weiteren Verdoppelung. Der Standort in Wien soll dabei weiterhin erhalten bleiben. Igelsböck ist zuversichtlich, dass sich Adverity in Zukunft Bitpanda und GoStudent in der Gruppe der österreichischen Unicorns anschließen wird. Es handle sich dabei aber nicht um das Hauptziel der Jungfirma. Vielmehr sei es wichtig, ein guter Arbeitsplatz zu sein und ein motiviertes Team zu haben.

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