Industrie hat Priorität

Grüner Wasserstoff: Österreich hat jetzt eine Strategie zur Nutzung

Die Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) spricht zur Wasserstoffstrategie ©BMK/Cajetan Perwein
Die Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) spricht zur Wasserstoffstrategie ©BMK/Cajetan Perwein
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Es wollen ihn grundsätzlich alle haben, sei es nun die Industrie oder auch die Verkehrsbranche. Der Champagner der Energiewende ist (noch) rar, ein Wundermittel aller energetischen Herausforderungen ist er so allein nicht. Die Rede ist von Grünem Wasserstoff. 

Dementsprechend gilt: Wer gut vorausgeplant, ist besser beraten. Heute nun stellte die österreichische Regierung, vertreten von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), ihre Wasserstoff-Strategie vor. Als „Richtschnur für unseren Umgang mit Wasserstoff“ beschreibt die Klimaschutzministerin diese. Die Strategie legt den Fokus dabei sowohl auf die inländische Produktion, als auch auf den Import von Wasserstoff.

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Industrie first 

Wie eingangs erwähnt – Grüner Wasserstoff wird auch zukünftig nicht in unendlichen Massen verfügbar sein, die Verteilung muss daher gut überlegt sein. Daher ist in der Strategie auch die Priorisierung in der Verteilung festgelegt. „Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger und ein wertvoller Energieträger, er hilft uns, gerade in der Industrie, fossiles Erdgas zu ersetzen“, so Gewessler und nennt damit auch auch gleich einen priorisierten Einsatzbereich der Energiequelle. So wird im Sektor Industrie der Einsatz von Grünem Wasserstoff in der chemischen Industrie und in der Stahlindustrie genannt. Im Bereich Mobilität erhält die Verwendung im Schiffs- und im Luftverkehr eine höhere Bedeutung. Als Antrieb für PKWs oder auch in der Raumwärme ist er hingegen nicht vorgesehen. 

Auch heute wird österreichischer Wasserstoff bereits in der Industrie verwendet. Dieser wird bisher aber zu 100 Prozent mithilfe von Erdgas produziert. Den jährlichen Verbrauch beziffert die Bundesministerin aktuell auf rund 150.000 Tonnen. Bis 2030 sollen 80 Prozent des heute aus fossilem Erdgas hergestellten Wasserstoffs durch Grünen Wasserstoff ersetzt sein.

Heimisch produzieren 

Dafür wird zum einen auf den Aufbau einer heimischen Produktion gesetzt, welche einen „wichtigen Baustein für Unabhängigkeit“ darstelle, so die Klimaschutzministerin. Bis 2030 soll in Österreich eine Elektrolysekapazität von einem Gigawatt zur Wasserstoffproduktion zur Verfügung stehen. Ersetzt werden sollen damit vier Terawattstunden Erdgas. Diese Menge ist auch bereits in der Ende April vorgestellten Analyse zum Ausstieg aus russischem Erdgas als notwendige inländische Produktion von Grünem Wasserstoff genannt worden, wir berichteten.  Über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sind zur Förderung von Produktionsanlagen für Grünen Wasserstoff 40 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen.

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Ohne Import geht es nicht 

Aber – allein wird Österreich sich nicht mit Grünem Wasserstoff versorgen können. Das steht außer Frage. Entsprechend braucht es Partnerschaften, das auch auf internationaler Ebene. Das ist auch den Verfassenden der Strategie bewusst. Diese Partnerschaften sollen sowohl staatlich, als auch auf unternehmerischer Ebene geknüpft werden. Entsprechende Plattformen dafür kündigte die Bundesministerin Gewessler an. Zudem soll von vornherein eine diversitierte Versorgungsstrategie verfolgt werden. Gespräche würden unteranderem bereits mit Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geführt. „Wir müssen bewusst darauf achten, nicht in die nächste Abhängigkeit zu schlittern“, so die Klimaschutzministerin. 

Zudem braucht es die entsprechende Infrastruktur zur Verteilung des Gases. In manchen Fällen könne dabei auf das bestehende Leitungsnetz für Erdgas zurückgegriffen werden, so das Klimaschutzministerium.

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Technologie fördern

Doch wenn etwas neu ist, hat es auch das Potenzial, das Sprungbrett für neue Chancen zu sein. So auch für die österreichischen Firmen, wenn es um die Entwicklung der entsprechenden Technologien rund um Grünen Wasserstoff geht. Daher sollen auch Forschungen in dem Bereich unterstützt werden. Insgesamt stehen über die IPCEI (Important Projects of Common European Interest) dafür insgesamt 125 Millionen Euro in den nächsten Jahren zur Verfügung, gibt die Bundesministerin Gewessler an. 

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