Forschung

Grün schimmernde Strände sollen CO2 aus der Luft fangen

Grüne Küsten könnten CO2 aus der Luft abziehen © Project Vesta
Grüne Küsten könnten CO2 aus der Luft abziehen © Project Vesta
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Um die Klimaziele zu erreichen und die Erderhitzung rechtzeitig bremsen zu können, wird es laut Experten nicht reichen, weniger CO2 zu verursachen. Die nach wie vor steigende CO2-Konzentration in der Luft müsse aktiv reduziert werden. Forscher wollen nun einen natürlichen Prozess der Verwitterung vulkanischer Minerale nutzen, um CO2 im großen Stile aus der Luft zu fangen und zu binden. Ein feiner Sand aus dem Mineral Olivin soll Strände weltweit im Dienste des Klimaschutzes grün schimmern lassen, wenn es nach den Initiatoren des „Project Vesta“ geht. Olivin ist übrigens auch als hellgrün leuchtender Schmuckstein bekannt, wird dann aber Peridot genannt.

CO2 versteinert und für Jahrtausende gespeichert

Die Idee von Project Vesta ist es, gemahlenes Olivin großflächig auf Stränden aufzubringen. Durch die Wellen werden die Körner weiter gerieben, was die Verwitterung beschleunigt. Dabei entstehen Hydroxid-Ionen, die durch das Meerwasser mit CO2 aus der Luft reagieren und das Gas so aus der Luft ziehen. Das Ergebnis ist ein Hydrogencarbonat, das im Meer von Korallen oder kleineren Meereslebewesen als Baumaterial verwendet wird und später versteinert. Dort wäre das CO2 Jahrtausende gespeichert.

Zunächst soll die Methode an einigen Teststränden erprobt werden – in der Karibik, wie das Magazin Technology Review in der aktuellen Dezember-Ausgabe berichtet. Später soll Olivin aber weltweit helfen, CO2 aus der Luft zu holen. Das Projektteam rund um Gründer Eric Matzner hat dazu auch schon geeignete Küsten auf der ganzen Welt identifiziert. Bei Project Vesta ist man überzeugt, dass die Methode das Zeug hat, den gesamten CO2-Ausstoß eines Landes wieder aus der Atmosphäre zu holen.

Olivin-Sand schimmert grün wie Edelstein © Project Vesta
Olivin-Sand schimmert grün wie Edelstein © Project Vesta

1.368 Tonnen Olivin für Costa Rica

Als Beispiel nennen sie Costa Rica, ein von der Klimakrise besonders hart getroffenes Land. Dort gebe es ausreichend geeignete Küsten und Wasser, das warm genug ist, um Olivin im großen Stil einzusetzen, heißt es in der Projektbeschreibung. 1.368 Tonnen Olivin wären den Berechnungen der Forscher zufolge notwendig, um den CO2-Ausstoß des Landes wieder einzufangen. Das würde rund 136 Millionen Dollar kosten – nur 0,2 Prozent des BIPs von Costa Rica, wie das Projektteam betont.

 

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