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Gustav: Wiener Recruiting-Startup schafft es in den renommierten Startup-Accelerator Y Combinator

Die Gustav-Gründer Benjamin Bartakovics (CFO), Jan Jedlinski (CEO), Daniel Bartakovics (CPO) und Michael Ströck (CTO). © Gustav
Die Gustav-Gründer Benjamin Bartakovics (CFO), Jan Jedlinski (CEO), Daniel Bartakovics (CPO) und Michael Ströck (CTO). © Gustav
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Es ist eines der ganz großen Ziele vieler Early-Stage-Startups auf der ganzen Welt: die Aufnahme in den Accelerator von Y Combinator. Dieses Jahr ist das dem Wiener auf HR-Tech spezialisierten Startup Gustav der Gründer Jan Jedlinski, Daniel Bartakovics, Benjamin Bartakovics und Michael Ströck (ehemals KochAbo.at) gelungen.

„Ein Teil von Y Combinator zu werden war wirklich das Beste,  was uns passieren konnte“, sagt Gustav-CEO Jedlinski zu Trending Topics. „Nicht nur der Sprung in die USA hat unheimlich schnell funktioniert, sondern er war auch um einiges einfacher mit YC.“ Es sei „eine große Ehre“, Teil einer Community mit über 3.000 Gründern zu sein. Y Combinator hat seit 2005 fast 1.500 Startups in sein dreimonatiges Programm aufgenommen, darunter etwa auch Airbnb, Dropbox, Reddit, Docker, Twitch oder Stripe. Neben dem Programm bekommen die aufgenommenen Jungfirmen 120.000 Dollar Investment, sie geben dafür 7 Prozent der Firmenanteile ab.

Gustav ist nach Bitmovin, Usergems oder Urbantakeover (hieß vorher Claimspotting) eines der wenigen Startups mit österreichischen Gründern, die bei Y Combinator untergekommen sind. Im Vergleich zu Deutschland ist das keine schlechte Zwischenbilanz. Wie die Weltkarte von Y Combinator zeigt, sind bis dato nur drei deutsche Startups aufgenommen worden.

49 Tipps, die die populäre Start-up-Schmiede Y Combinator frischen Gründern auf den Weg gibt

Marktplatz für Personal

„Wir haben in den drei sehr intensiven Monaten sehr viel gelernt und unsere Sicht nicht nur auf unser eigenes Business-Modell,  sondern generell auf die Art, wie Unternehmen gebaut werden, geschärft“, sagt Jedlinski. Seine Firma hätte sich auch im Zuge der Y-Combinator-Teilnahme verändert. „Wir selbst haben uns auch über die Zeit gewandelt. Unser ursprüngliches Modell eines Job-Boards für Studenten hat sich nun zu einem Marktplatz für zwischen Unternehmen und Personaldienstleister entwickelt.“ Gustav trete gegenüber Arbeitgebern als Anlaufstelle für externen Rekrutierungsbedarf auf.

Heute sieht das Geschäftsmodell folgendermaßen aus: Bei einer erfolgreichen Vermittlung nimmt Gustav 20 Prozent des Erfolgshonorars, welches an den Personaldienstleister geht, sowie 3 Prozent bei einer Personalüberlassung. „Dabei ist die Personalüberlassung für uns das deutlich spannendere Modell, da wir hierbei pro gearbeiteter Stunde des Mitarbeiters verdienen und eine lang andauernde Geschäftsbeziehung mit Unternehmen aufbauen“, sagt Jedlinski.

Im Durchschnitt würden Mitarbeiter fünf Monate an ein Unternehmen überlassen werden. Seit dem Start 2016 hat Gustav eigenen Angaben zufolge rund 500 Personen an Kunden vermitteln können, zu den Kunden gehören etwa Uber, Uniqa, Ströck, Spar, Sony oder Vice. Zur Gründung vor eineinhalb Jahren hat das Startup ein kleines, mittleres fünfstelliges Investment von Pioneers Ventures bekommen.

HR-Startups in Österreich boomen

Startups im HR- und Recruiting-Bereich aus Österreich haben aktuell eine gute Phase. Erst vergangene Woche hat JobRocker aus Wien ein Millioneninvestment für die Expansion nach Deutschland bekannt gegeben. Außerdem wurde der HR Tech Hub Vienna gegründet – eine Vereinigung von sechs HR-Startups (Firstbird, Gustav, hokify, myVeeta, Prescreen und whatchado), die gemeinsam Standards schaffen und Kunden ansprechen wollen (Trending Topics berichtete). Gustav selbst hat mit der Übernahme des Web-Dienstes Discoverme.eu für einen kleinen sechsstelligen Betrag bereits für Aufsehen im Markt gesorgt (Trending Topics berichtete).

„Wir glauben, es ist wichtig, den verstaubten HR-Markt ein wenig aufzumischen, und der HR Hub ist die perfekte Plattform um neue Konzepte vorzustellen und Unternehmen und Stakeholder der Industrie schmackhaft zu machen“, sagt Jedlinski. Konkurrenz zu den anderen Anbietern soll sich nicht ergeben: „Gustav unterscheidet sich von anderen HR-Startups dadurch, dass wir das Rad nicht neu erfinden, sondern eine Dienstleistung, die seit über 80 Jahren existiert, in das digitale Zeitalter heben und Prozesse optimieren sowie für Arbeitgeber einfacher zugänglich machen“, so Jedlinski.

Offenlegung: Gustav-Investor Speedinvest ist auch an Trending Topics beteiligt.

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