H2 Green Steel: Weltweit erste „Grünstahl“-Fabrik bekommt steirische Maschinen
Das schwedische Startup H2 Green Steel ist eine Nummer für sich: Wie berichtet, werden dort 4,5 Milliarden Euro in den Bau des weltweit ersten groß angelegten Wasserstoff-Stahlwerks in Boden, Schweden. Bereits ab Ende 2024 sollen dort jährlich 2,5 Millionen Tonnen grüner Stahl produziert werden, wobei die CO₂-Emissionen im Vergleich zur herkömmlichen Hochofen-Stahlerzeugung um rund 95 Prozent reduziert werden sollen. Seit gut einem Jahr wird auf einer Fläche im Ausmaß Monacos auf Hochtouren gearbeitet.
Auch Know-how aus der Steiermark wird in der weltweit ersten „Grünstahl“-Fabrik zum Einsatz kommen: Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) liefert hochmoderne Förderanlagen, sogenannte „Feeder“, die in den Direktreduktionsanlagen verbaut werden. Dort sorgen sie für eine gleichmäßige und kontinuierliche Zufuhr von Eisenerz und anderen benötigten Materialien, um einen effizienten und stabilen Produktionsprozess zu gewährleisten, wie MFL-Geschäftsführer Herbert Decker erklärt.
H2 Green Steel: Massive Finanzierung von 4,5 Mrd. Euro für grünen Stahl
Ein Jahr Durchlaufzeit für tonnenschwere Fördersysteme
Insgesamt wird seit einem knappen halben Jahr an drei „Feedern“ gearbeitet, die jeweils etwa zehn Tonnen schwer sind und eine Durchlaufzeit von zwölf Monaten haben. „Wir sind äußerst stolz darauf, die gesamte Wertschöpfungskette – vom Engineering bis zur Produktion – als Unternehmen aus einer Hand anbieten zu können“, betont Geschäftsführer Decker. Der Auftrag liegt in einstelliger Millionenhöhe.
Die MFL verfügt über langjährige Erfahrung in der Lieferung von Fördersystemen an die internationale Stahlindustrie. Laut MFL-Projektleiter Gerald Schupfer zeichnen sich die entwickelten Anlagen durch hohe Präzision und Zuverlässigkeit aus, was sie für den Einsatz in der anspruchsvollen Umgebung eines Wasserstoff-Stahlwerks prädestiniert. Aktuell werden insgesamt neun der speziellen Fördersysteme bei der MFL entwickelt und hergestellt, die in unterschiedliche Teile der Welt exportiert werden.