Hanfama: Startup spendet Corona-Helfer:innen stresslinderndes Cannabis-Öl
Für die meisten Menschen ist die Corona-Pandemie und die wiederholten Lockdowns und Einschränkungen mit einem hohen Maß an mentalem Stress einhergegangen. Das trifft vermutlich am meisten auf essenzielle Arbeitskräfte wie beispielsweise medizinisches Personal oder Angestellte im Supermarkt zu. Durch den Dauerstress drohen Burnout und Depressionen. Dem will das Grazer Startup Hanfama Abhilfe verschaffen. Die Jungfirma bietet Öle aus dem aus Cannabis gewonnenen Wirkstoff Cannabidiol (CBD), die Stress reduzieren sollen. In einer neuen Initiative will die Jungfirma 2.000 Fläschchen davon an Helfer:innen und ihre Angehörige spenden.
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„CBD findet Einzug in Hausapotheken“
Hanfama gibt es seit 2018. Die Entstehung des Startups ist nach dessen Angaben eng verknüpft mit der Geschichte des Pflanzenvermarkters Herneth Gartenbau. Dieses Unternehmen gibt es bereits seit 1890 und wird als Familienbetrieb in vierter Generation geführt. Günter Herneth, der heute Komplementär bei der Firma ist, hat Hanfama gegründet. Es war der erste große Schritt von Herneth in der Arbeit mit der Hanfpflanze. Die Idee war es, aus ihr therapeutische und medizinische Produkte zu gewinnen.
„Bereits 10.000 Jahre v. Chr. wurde Hanf angebaut und verwertet. Damit gehört die Pflanze zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die zwei wohl bekanntesten aktiven Inhaltsstoffe der Cannabispflanze (CBD und THC) haben nicht nur einen therapeutischen Nutzen, sondern finden auch wieder Einzug in die Hausapotheken dieser Welt. Naturbasierende, natürliche Inhaltsstoffe rücken zunehmend in den Fokus der Verbraucher:innen“, erklärt Geschäftsführer Christopher Martens.
Hanfama legt Wert auf Nachhaltigkeit
In der Steiermark verfügt Hanfama über eine 146.000 Quadratmeter große Glashaus-Produktionsanlage für Cannabis. Es sei laut dem Startup möglich, sie auf 200.000 Quadratmeter zu erweitern. In ihrer maximalen Kapazität sei sie die größte Hanf-Glashausproduktion Europas. Neben CBD-Ölen, die Kund:innen oral einnehmen sollen, bietet die Jungfirma auch hanfbasierte Kosmetikartikel wie beispielsweise Hautcreme an.
Bei der Hanf-Produktion betont Hanfama den Fokus auf Nachhaltigkeit. So verwendet das Jungunternehmen nach eigenen Angaben Solarenergie und wiederverwertbare Materialien. Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen ermögliche es, die Erde für die Pflanzen und 90 Prozent des verbrauchten Wassers wiederzuverwenden. Auch wenn viele Menschen mit Hanf oft Drogenkonsum in Verbindung bringen, sollen die Produkte keine berauschende Wirkung haben. Sie sind laut Hanfama auch legal, weil CBD als Aromaöl in Europa erlaubt ist.
Öl soll Burnout-Symptome lindern
Das CBD-Öl kann laut dem Unternehmen Symptome von Burnouts wie beispielsweise Stress oder Schlafstörungen lindern. Mit den Spenden will Hanfama den Menschen helfen, deren mentale Gesundheit in der Pandemie besonders strapaziert ist. Auf der Website des Unternehmens können sie die Produkte kostenlos anfordern. Normalerweise kostet eine Packung aus drei Fläschchen CBD-Öl zu je 10ml 73,50 Euro. Mit der Aktion will Hanfama auch auf die Vorteile der hanfbasierten Produkte aufmerksam machen.
„In Europa gibt es einen starken Trend in Richtung gesundheitsfördernden Produkten mit dem Inhaltsstoff CBD. Diese werden in den nächsten Jahren, auch aufgrund der sich ändernden regulatorischen Rahmenbedingungen, in Drogeriemärkten und im Einzelhandel Einzug finden. Um die nächsten drei bis fünf Jahre in Europa bestimmen zu können, braucht man nur einen Blick nach Nordamerika werfen. Hier existieren bereits eigene Hanf/Cannabis-Regale in den Supermärkten und staatlich kontrollierte Abgabestellen ermöglichen volljährigen Mitbürger:innen den Zugang zu THC. Wir können davon ausgehen, dass wir in den nächsten Jahren auch ein ähnliches Bild in Europa sehen werden“, so Martens.