Hans(wo)men Group: „Wir haben 2023 etwa 4 Millionen Euro in Startups investiert“
„Zurück zur Normalität“ sagen die meisten, wenn sie das Startup-Jahr aus Investment-Perspektive Revue passieren lassen. Auch Hansi Hansmann, der dieses Jahr für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, und seine Hans(wo)men Group sieht nach den Ausreißerjahren 2021 und 2022 gewissermaßen diese Entwicklung. Nachdem 2022 Hansmann und seine Investment-Manager:innen Lisa Pallweber und Helena Torres etwa 8 Mio. Euro in Startups investierten, waren es 2023 etwa die Hälfte davon.
„Wir haben heuer ca. 4 Millionen Euro in Startups investiert, 6 Neu-Investments gemacht und relativ viele Follow-ons“, so Hansmann im Jahresrückblick zu Trending Topics. „Es waren weniger Neu-Investments als 2022, weil wir unsere Bestands-Companies stärker unterstützen (müssen), was der wirtschaftlichen Situation geschuldet ist. Insgesamt bin ich aber mit meinem Portfolio sehr zufrieden, im Großen und Ganzen haben sich unsere Companies sehr gut geschlagen.“
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„Ich glaube, dass 2024 nicht besser wird“
Laut Hansmann hätte es mit Ohana, reebuild und einem Startup, das noch nicht public ist, wichtige Neu-Investments gegeben. „Mitgemacht haben wir bei großen runden in österreich bei Anyline, Storebox, Shopstory etc., und vor allem haben wir die Neuaufstellung von Linemetrics mit Reinhold Baudisch angeführt“, so Hansmann weiter. Zudem hätte man eine Reihe von Investments in Spanien gemacht – mehr dazu gibt es hier zu lesen.
Wie geht es nun 2024 weiter? „Ich glaube, dass 2024 nicht besser wird, eher umgekehrt und wir werden wohl viele Startups sehen, die entweder zusperren müssen oder in einem unattraktiven deal verschwinden (der dann oft als gar nicht so unattraktiv verkauft wird😎)“, so Hansmann. „Es wird daher auch das Jahr der guten Opportunities sein, wenn man Cash hat, weil vermutlich bei vielen die Runway zu ende geht und das Fundraising noch schwerer wird. Das ist eine ungute Gemengelage für Startups.“
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„Hoffentlich gibt es 2024 erste IPOs“
Wenn nun immer mehr Firmen mit Geldproblemen auf willige Käufer treffen, wird eine Konsequenz sein, dass es mehr Merger und Asset-Deals geben wird – etwa, wenn Rivalen strauchelnde Startups zukaufen oder sich in Asset-Deals die Rosinen aus dem Kuchen picken. Stichwort Geld: Hier braucht es einige große Exits, um wieder mehr Geld in den Startup-Kreislauf zu bringen. Denn gerade jüngere VC-Fonds haben es ähnlich wie Startups schwer, an frisches Geld zu kommen.
„Hoffentlich gibt es im Laufe des Jahres erste IPOs, die dann in einer Kettenreaktion zu mehr großen Fundingrunden und irgendwann auch wieder zu einer besseren Funding-Situation führen, aber das dauert dann seine Zeit“, sagt Hansmann. „Viele LPs von VCs, die normalerweise auch in Startups investieren, haben lange kein Cash/keinen Exit gesehen, auch deswegen ist der Funding-Kreislauf unterbrochen. Aber irgendwann geht es sicher wieder bergauf.“
Alle Business Angels und VCs, die ebenfalls Einblicke in ihr Investment-Jahr 2023 und ihren Ausblick auf 2024 geben möchten, melden sich mit unter feedback@trendingtopics.at.
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