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Happy Plates kauft Rezept-Riesen ichkoche.at nach Millionen-Investment

Simon Jacko (CEO), Jennifer Rose-Breitenecker (CCO) und Henrique Spotorno (CTO) von Happy Plates. © Happy Plates
Simon Jacko (CEO), Jennifer Rose-Breitenecker (CCO) und Henrique Spotorno (CTO) von Happy Plates. © Happy Plates
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Längere Zeit waren sie etwas unter dem Radar unterwegs, doch jetzt gehören sie mit einem Schlag zu den 20 größten Webseiten Österreichs (laut ÖWA): Denn das Wiener Startup Happy Plates, das als Rezept-Seite mit Anbindung an die Online-Shops von Supermärkten startete, hat sich im letzten Jahr stark weiterentwickelt. Zu der B2C-Marke kam mit HappyCart eine Tech-Sparte dazu, die als B2B-Anbieter Bestell-Services in Webseiten verbaut – und ein ganz besonderer Zukauf.

Mit einem besonderen Deal baut das Unternehmen rund um Mitgründer und CEO Simon Jacko die Reichweite massiv aus: Denn Happy Plates hat nach einer Finanzierungsrunde Ende 2022 nun mit ichkoche.at eine der größten Rezept-Seiten im deutschsprachigen Raum vom Medienhaus Styria gekauft, wie Trending Topics exklusiv erfahren hat. Zum Kaufpreis gibt es keine Informationen, da Stillschweigen zwischen den Deal-Partnern vereinbart wurde.

Um ichkoche.at zu übernehmen und das Geschäft auszubauen, hat Happy Plates ein Millioneninvestment aufgenommen. Investoren sind Stephan Zöchling (CEO von Remus), SQUER Invest, Michael Kamleitner (CEO von Walls.io) und Philipp Kinsky (Partner bei Herbst Kinsky Rechtsanwälte GmbH). Das Geld der Finanzierungsrunde geht auch in den Vertrieb der Technologie, den Aufbau des Werbenetzwerks („Happycart Ad Network“) und den Ausbau von ichkoche.at fließen. Happy Plates GmbH wurde 2018 von Simon Jacko und Anna Mahlodji gegründet. Das Führungsteam besteht heute aus CEO Jacko, Jennifer Rose-Breitenecker (CCO) und Henrique Spotorno (CTO).

“Die Übernahme von ichkoche.at beschleunigt das Wachstum unseres Werbenetzwerks und ich freue mich sehr, dass wir bereits mit namhaften Brands wie Barilla, Tante Fanny, Hellmanns oder Coca Cola in Österreich an spannenden, digitalen Konzepten für die Steigerung ihrer Sichtbarkeit arbeiten dürfen“, so Rose-Breitenecker.

Happy Plates: Vom Rezept zur Lebensmittel-Bestellung in wenigen Klicks

Neue Einnahmequellen neben Werbung

„Wir haben unsere Strategie dahingehend geändert, dass nicht nur Happy-Plates-User Rezepte bzw. die zugehörigen Zutaten kaufen können, sondern auch die User auf anderen Webseiten“, so Simon Jacko, CEO und Mitgründer von Happy Plates, im Interview. „Daraus ist dann unsere Technologielösung HappyCart für Publisher entstanden.“ Man sei monatelang mit ichkoche.at, das zuletzt der Styria, also einem der größten Verlage in Österreich, gehörte, in Verhandlungen gestanden. Schließlich entschied man sich dazu, nicht bloß die Bestell-Technologie bei ichkoche.at zu integrieren, sondern das Rezepte-Portal komplett zu übernehmen. Zum Hintergrund: Die Styria hat 2022 damit begonnen, Lifestyle-Medien wie „Wienerin“, „Diva“ und eben ichkoche.at abzustossen.

ichkoche.at ist mit etwa 1,5 Millionen Unique Clients pro Monat eine der größten Webseiten Österreichs und damit etwa auf Augenhöhe mit ServusTV.com, Vienna.at oder Gmx.at. Das bringt dem Wiener Startup nun in einem ersten Schritt ordentlich Reichweite, um dann schön langsam das neue Geschäftsmodell zu etablieren. „Wir bespielen nun nicht mehr wie bisher auf Happy Plates 70.000 bis 80.000 User, sondern ein Millionenpublikum“, so Jacko.

„Wir wollen die Marke erhalten und sie im gesamten deutschsprachigen Raum stärken“, so Jacko weiter. Die Seite selbst sei durch ihr Alter technisch und optisch veraltet, das gelte es zu modernisieren. Die Happycart-Integration sei mittlerweile fast vollzogen, bedeutet: Bald werden User, die sich ein Rezept aussuchen, auch einen Kaufen-Button sehen. Dann können sie die Zutaten für die Rezepte in den Online-Shops von REWE, Spar oder Gurkerl.at direkt ordern. Happy Plates bekommt von diesem Warenkorb dann eine Vermittlungsprovision von den Supermärkten.

„Im Endeffekt läuft es auf Werbung hinaus, aber auf schönere Werbung, als man sie oft noch auf diesen großen Publisher-Seiten sieht“, sagt Jacko. Dazu würde dann die Integration der Bestell-Services kommen, aber auch an Regionen, in denen nicht geliefert werden kann, wird gedacht. Dafür soll es smarte Einkaufslisten geben, mit denen man dann offline am Point of Sale (also im Supermarkt) schnell und einfach zu den gewünschten Zutaten finden kann.

Technologiepartner für weitere Publisher

Könnte es nun aber sein, dass durch die Übernahme von ichkoche.at nun konkurrierende Webseiten von einer möglichenHappyCart-Integration absehen? „Nein“, meint Jacko. „Wir sind bereits mit einem großen Publisher, der mehrere Rezept-Seiten bedient, in Gesprächen. Wir wollen anderen Publishern neue Möglichkeiten geben, wie sie ihren Content monetarisieren können.“ Man hätte dazu sehr komplexe Supermarkt-Integrationen mit tausenden von Artikeln, Verfügbarkeiten und Preis-Updates gebaut. „Wir hoffen, dass wir bereits in den nächsten Monaten die nächsten großen Publisher anbinden.“ ichkoche.at sei dafür ein guter Showcase, um Überzeugungsarbeit zu leisten.

„Wir haben weder Lager, noch, Produkte, noch den Einkauf, sondern sind die Zwischenstelle von der Inspiration zum Händler hin“, sagt Jacko. „Unsere smarte Einkaufsliste unterstützt den User online wie offline. Wir werden uns außerdem stark in die Richtung Nachhaltigkeit und Personalisierung entwickeln.“ Man hätte etwa Daten, um Warenkörbe laktosefrei machen zu können.

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