Organisch gewachsen

„Hauptgrund ist das Invite-Konzept“: Wie die Wiener App Journi in einem Jahr 50.000 Downloads schaffte

Nun auch endlich auf Android. © Journi
Nun auch endlich auf Android. © Journi
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Vor ziemlich genau einem Jahr beim Content Award zur App des Jahres ausgezeichnet, ist es seither etwas ruhig rund um das Start-up Journi von Andreas Röttl, Christian Papauschek und Bianca Busetti geworden. Wie Röttl aber kürzlich bekannt gab, wurde die App, die als Reisetagebuch dient, in den letzten 50 Wochen etwa 50.000 Mal geladen – was aktuell in 16.000 monatlich und 3.000 täglich aktiven Nutzern resultiert. Sie können mit der App, die mittlerweile auch für Android zu haben ist, unterwegs offline ihre Reiseerlebnisse dokumentieren und anschließend im Netz mit Freunden teilen.

„Der Hauptgrund ist das Invite-Konzept“, sagt Röttl über das Wachstum der App, für das man keinen einzigen Euro für Werbung ausgegeben haben will. „Jeder neue Nutzer lädt im Schnitt etwas mehr als einen weiteren ein,  das ergibt einen Viral-Koeffizienten von über 1. Damit verbreitet sich die App automatisch.“ Weiters wichtig seien ASO (App Store Optimiziation) und SEO (Search Engine Optimization) gewesen. „Mit den guten Bewertungen der App in den Hauptländern USA, UK, Deutschland und Österreich hilft das natürlich“, so Röttl. „Und mit jedem öffentlichen Blog wächst natürlich die SEO-Power.“ Bei Journi können die Nutzer ihre Reiseblogs im Netz veröffentlichen, wodurch die Reichweite und Auffindbarkeit des Wiener Dienstes mit jeder Veröffentlichung steigt.

Nächste Station Freemium-Modell

Um die gewonnenen User zu monetarisieren, will das Journi-Team jetzt ein Abomodell bauen (40 Euro/Jahr bzw. 4 Euro/Monat). Für das Geld soll es zusätzlich zur Basisversion Premium-Features geben, darunter etwa den Export der Daten auf DropBox oder iCloud, gemeinsames Erstellen eines Reisetagebuchs, automatisches Erkennen neuer Bilder in der Camera Roll oder Bulk-Upload von DSLR. Jene, die die App weiter gratis nutzen, müssen damit rechnen, dass einige Features limitiert werden (z.B. Anzahl der Blogs oder Upload-Limit von Bildern). Die Journi-Macher rechnen damit, dass etwa drei Prozent der Nutzer zu zahlenden Abonnenten konvertieren.

Besonders starke Nachfrage vermutet Röttl aber bei ausgedruckten Fotobüchern, und Marktführer CEWE soll Interesse an der App gezeigt haben. „Wir hatten jetzt schon erste Tests mit druckfähigen PDF-Exports. Das klappt schon ganz gut, aber man muss auch schauen, wie die Qualität der Fotos ist und dementsprechend die Formate des Fotobuchs bestimmen. Das ist sicher noch die Challenge.“ Ob das Wachstum von Journi Investoren anlocken wird, bleibt abzuwarten. Bis dato sind zwei Wiener Business Angels (einer ist Daniel Rose, Junior-Chef von Jones) an Bord, die gemeinsam 70.000 Euro in das Start-up steckten.

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