hawk:AI: Business Angel Michael Altrichter steigt bei Münchner AI-Startup ein
Es ist einige Zeit etwas stiller um ihn geworden, doch jetzt meldet er sich zurück: Business Angel Michael Altrichter hat gemeinsam mit anderen Angels (u.a. unter anderem Markus Rinderer, Marcus Mosen, Christian Deger und Patrick Schmidt) eine in das Münchner Startup hawk:AI investiert. Gemeinsam stellen die Investoren eine Millionensumme, um der Firma die Finanzierung des Produktausbaus und die Vermarktung zu ermöglichen.
hawk:AI wurde erst 2018 gegründet und hat sich ein ganz spezielles Thema auf die Fahnen geschrieben: die Bekämpfung von Geldwäsche mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Geldwäsche verursacht global jährlich einen Schaden von rund 3,8 Billionen Dollar oder etwa 2,7 Prozent des globalen GDP. Für Banken ist das ebenfalls teuer, die eigentlich dafür sorgen müssen, dass das nicht passiert. Laut hawk:AI zahlen Finanzinstitute viele Milliarden Dollar Strafe, müssen sich mit dutzenden neuen Regularien auseinandersetzen, und obendrein wird ein Großteil der Geldwäsche gar nicht aufgedeckt.
Netzwerkeffekte gegen Geldwäsche
Ein enormer Raum für Verbesserung also. Die Münchner setzen hier mit einer Machine-Learning-Technologie an, die in Echtzeit alle Transaktionen einer Bank überwachen und Auffälligkeiten an Spezialisten im Haus melden soll. Der Schlüssel zum Erfolg ist der Plattform-Gedanke: Die Software soll den Austausch von Mustern und Auffälligkeiten über Finanzinstitute hinweg erlauben, ohne die Datensicherheit zu verletzen. „Erst diese Netzwerkeffekte werden es erlauben, Geldwäsche wirksam zu bekämpfen, wo heute noch laut der UN 99 Prozent der Fälle unerkannt bleiben“, sagt CEO Tobias Schweiger.
Zwar wird AI gerne als Marketing-Buzzword gerade von Startups verwendet, um sich besser zu verkaufen, doch laut Schweiger gebe es im letzten Jahr „enormes Interesse und Bereitschaft“ vieler Finanzinstitute, moderne, Plattform-basierte und KI-getriebene Lösungen im Compliance Bereich einzusetzen. „Der Reifegrad von heute verfügbaren KI-, Cloud-, und Datenverschlüsselungs-Technologien bildet die Grundlage dafür, dass die Industrie hier umdenkt. Das ist gut für uns“, sagt Tobias Schweiger.
Für die beiden Gründer von hawk:AI, Tobias Schweiger und Wolfgang Berner (CTO) ist also die Herausforderung, möglichst viele Kredit- und Finanzinstitute als Kunden zu gewinnen. Die beiden sind in der deutschen Fintech-Branche keine Unbekannten: Sie waren zuvor beim Münchner Payment-Dienstleister Pay.On tätig, der 2015 von ACI Worldwide um rund 200 Millionen Dollar übernommen wurde. Der ehemalige Pay.On-CEo Markus Rinderer ist wie oben erwähnt nunmehr auch als Business Angel von hawk:AI tätig.
Michael Altrichter ist auch Investor von startup300.