Hello Inside holt 1,65 Mio. Euro – und ist zum FemTech mutiert
Mit einer Mikro-Nadel die Blutzuckerwerte messen und daraus spannende Details über den eigenen Körper erfahren: Das deutsch-österreichische Startup Hello Inside von Jürgen Furian (Ex-Pioneers), Mario Aichlseder (Ex-Runtastic), Anne Latz und Vinzenz Weber (Ex-Diagnosia) startete 2021 und hat sich 2022 bereits Lea-Sophie Cramer, Bitpanda-Mitgründer Eric Demuth, Martin Murray (waterdrop), 10xFounders, Simon Capital und Miele Ventures als Investor:innen an Bord geholt.
Nun folgt eine weitere Finanzierungsrunde von 1,65 Mio. Euro, die von Verge, DocMorris (Online-Apotheke) und Kapa Ventures, die Hello Inside weiter vorantreiben sollen. Positioniert wird das Startup nun als FemTech, soll also vor allem Frauen ansprechen und die Zielgruppe der Männer künftig außen vor lassen. Die Glukoseüberwachung (CGM) der App kommt von Drittanbietern und wird mit AI-Technologie verbunden, um Frauen ein „umfassendes Verständnis ihrer Stoffwechselgesundheit“ zu bieten, heißt es. Getrackt werden Daten zu Ernährung, Bewegung, Stress und Schlaf.
„Wir haben schlichtweg auf unsere frühen Kund:innen gehört, die Bedürfnisse, Herausforderungen und das Feedback sehr ernst genommen und unsere Produktentwicklung entsprechend geschärft“, so CEO Mario Aichlseder zu Trending Topics. Dazu hätte man Know-how im Bereich Frauengesundheit gehotl, und zwar über Mitgründerin Anne Latz und Marie-Luise Huber (Head of Metabolic Health) sowie externen Beratern. Zudem hätten Daten gezeigt, dass bei einem Großteil der Männer nach ca. 60 Tagen das App-Engagement stark zurückgegangen sei, bei Frauen sehe man längerfristige und wiederkehrende Nutzung.
Bluckzuckerwerte als Ausgangsbasis
Was kann die Messung des Blutzuckers am Ende über so wie Energietiefs, Stimmungsschwankungen, PMS, Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gewichtszunahme aussagen? Da will man bei Hello Inside vorsichtig sein. „Wir sagen nicht, dass beispielsweise eine „Optimierung des durchschnittlichen Blutzuckers um 20% zu Gewichtsverlust führt“. Das wäre nicht nur falsch, sondern auch viel zu eindimensional“, so Aichlseder. „Die Realität ist etwas komplexer und wird der Userin Schritt für Schritt gelehrt. Der Messpunkt Blutzucker und die Echtzeit-Funktion des Sensor ermöglicht uns aber die Aufmerksamkeits-Spanne und die persönliche Relevanz herzustellen.“
Außerdem könne man via Bluckzuckerwert auf dessen „Gegenspieler“ Insulin rückschließen. Je mehr und je höhere Blutzucker-Spitzen wir haben, desto häufiger und mehr Insulin muss ausgeschüttet werden. Das verursacht Stress im Körper und wenn man das über längere Zeit macht, führt das zu Insulin-Resistenz, Metabolishes Syndrom, Adipositas, Typ2 Diabetes“, so der Hello Inside-CEO.
Die Kosten der App samt dem Messgerät, mit dem man besagte Mikronadel am Körper anbringt: 250 Euro vierteljährlich. „Aktuell stehen wir bei ca. 6.000 verkauften Abos, wobei diese vierteljährlich abgeschlossen werden“, so Aichlseder. „Für einen lustigen Fitnesstracker“ wäre das natürlich viel Geld. Für einen gesamtheitlichen Service (Sensoren, persönliche Beratung zu Ernährung, Bewegung, Schlaf, Stress, dynamische Lehrinhalte, etc.) der 80% unserer UserInnen zu verbesserten Symptomen (Energietief, Stimmung, Krämpfe, Gewichtsschwankungen, etc.) verhilft und langfristig sicherstellt, haben wir ein durchwegs kompetitives Angebot.“
Das Service würde nun auch vermehrt von Coaches, Ernährungsberatern und Privatkliniken, Die diesen ihren eigenen Klient:innen anbieten.
Hello Inside: Lea-Sophie Cramer und Bitpanda-Mitgründer bei HealthTech an Bord