HerzensPortal: Österreich bekommt erstes Vergleichsportal für Pflegeagenturen
Die Köpfe hinter dem Grazer Social-Startup “HerzensApp” haben nun auch eine Vergleichsplattform namens “HerzensPortal” rausgebracht. Jetzt sei es „erstmalig möglich, über 400 Pflegeagenturen nach Bewertungen, Preisen und Leistungen in Österreich zu vergleichen. Das Portal ist bereits aktiv und kommt genau zum richtigen Zeitpunkt: Ab 1. September 2024 tritt nämlich eine neue Gesetzesnovelle in Kraft, die Vermittlungsagenturen für 24-Stunden-Betreuer:innen zwingt, ihre Preise und Leistungen transparent zu kommunizieren.
Bedarf gesehen – Plattform geschaffen
Für die Macher hinter dem HerzensPortal steht fest: Leistungspakete und Preise von unterschiedlichen Pflegeagenturen in Österreich zu vergleichen ist nicht gerade einfach. Hilfsbedürftige benötigen rasch Betreuerinnen, Spitäler dürfen jedoch keine direkte Empfehlung abgeben und weisen lediglich per Aushang auf unterschiedliche Anbieter hin – meist nicht digital.
Dabei herrscht ein enormer Fachkräftemangel: Bis 2030 fehlen in Österreich 90.000 Pflegekräfte, wovor Spitäler, soziale und karitative Einrichtungen schon seit längerem warnen. Um dem entgegenzuwirken, werden umfangreiche Maßnahmen von der Politik gefordert. Manchmal sind österreichische Gründer:innen aber schneller. In diesem Fall haben die beiden Co-Founders Oliver Wimmer und Konstantin Pollanz direkt reagiert und mit dem HerzensPortal ein landesweites Vergleichsportal geschaffen. Die beiden haben den Bedarf gesehen, die tatsächlich anfallenden Pflegekosten transparent darzustellen und das Chaos rund um unterschiedliche Verrechnungsmodelle aufzulösen.
“Passende Betreuer:innen transparent finden“
Das neue Portal will den Zugang zu Pflege ändern, indem Dienstleistungen, Spezialisierungen und Preise österreichischer Pflegeagenturen direkt an einem Ort miteinander verglichen werden. Dies geschieht anhand eines Online-Erhebungsbogens, der verschiedene Antworten vorschlägt und je nach Beantwortung im nächsten Schritt ein möglichst exaktes und maßgeschneidertes Angebot für den Suchenden erstellt. Auf diese Weise soll Angebot A mit jenem von B und C „in wenigen Minuten” gegenübergestellt werden. Abschließend können User:innen auf Wunsch direkt einen Auftrag erteilen.
„Kommt es zu einem Pflegebedarf in der Familie oder bei sich selbst, braucht es schnell eine verlässliche und umfassende Marktübersicht, um möglichst einfach die besten und passendsten Betreuer:innen zu finden“, weiß HerzensPortal Mitgründer Oliver Wimmer.
Gesetzesnovelle: mehr Transparenz in der Betreuung
Außerdem: Das Gesundheitsministerium hat eine neue Novelle erlassen, die vorsieht, dass Vermittlungsagenturen für 24-Stunden-Betreuer:innen in Österreich ihre Preise und Leistungen transparent darlegen und vor Vertragsabschluss ein detailliertes Kostenblatt vorlegen müssen. Für Sozialminister Johannes Rauch wird damit mehr Transparenz und Rechtssicherheit gewährleistet – gleichzeitig sollen betroffene Familien die anfallenden Kosten besser abschätzen können. Die Gesetzesänderung tritt ab dem 1. September 2024 in Kraft.
Für die Entwickler des HerzensPortals ist die neue Regelung zwar begrüßenswert, löst aber ein wichtiges Problem nicht:die direkten Vergleiche der Pflegeanbieter – so wie das zum Beispiel auf geizhals schon seit langem möglich ist. Aber deshalb haben sie ja nun ihre eigene Lösung gelauncht.
Charonium: Tiroler Krypto-Startup ermöglicht Vererben von Kryptowährungen