Hitbox: Einst für den Exit gefeiert, jetzt im Konkurs
Kann sich noch jemand an Hitbox erinnern? Genau, das 2013 gegründete damalige Wiener Startup hatte eine Live-Streaming-Plattform für Games gebaut, um am boomenden eSports-Markt teilzunehmen. Doch dann kaufte sich Amazon 2014 die heute mit Abstand führende Plattform für Game-Streaming Twitch, und der Mitbewerb musste reagieren. Das führte dann 2017 zum Exit für Hitbox an den damaligen Rivalen Azubu aus den USA.
Doch der Zusammenschluss gegen Twitch fruchtete letztendlich nicht, und nun ist die Insolvenzmeldung für Hitbox da. „Die hitbox Entertainment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet“, heißt es im Insolvenzvermerk des AKV. Weitere Informationen gibt es bis dato nicht. In der Bilanz für das Jahr 2021 wies Hitbox noch einen satten Verlust von 29 Mio. Euro aus, bei Kapitalrücklagen von etwa 8 Mio. Euro.
Live-Streaming Plattform Hitbox wird von US Konkurrent Azubu übernommen
Keine Chance gegen Twitch
Dass damals bereits keine Insolvenz vorlag, wurde so begründet: „Im Jahr 2017, 2018, 2019, 2020 und laufend in 2021 hat der Eigentümer der Gesellschaft regelmäßig ausreichend Kapital zur Verfügung gestellt. Ein Großteil der Verbindlichkeiten bestehen gegenüber Konzernunternehmen und sind somit Eigenkapital ersetzend. Es liegt eine Patronatserklärung des Mehrheitseigentümers vor. Des Weiteren liegt eine Rangrücktrittserklärung des Hauptgläubigers vor. Die Ausgaben und der Jahresverlust gehen mit der Planung der Gesellschaft konform. Es wird angestrebt in den kommenden Jahren Umsätze und in Folge Gewinne zu erzielen. Es besteht daher keine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes.“ Nun dürfte die Entscheidung des Eigentümers Azubu gefallen sein, kein Kapital mehr zur Verfügung zu stellen.
Hitbox und Azubu schlossen sich dann zusammen, um unter der Marke Smashcast Videogame-Streaming vor allem auf mobilen Geräten zu ermöglichen. Doch zwischen 2017 und 2020 gelang es auch mit vereinten Kräften nicht, einen Herausforderer für Twitch zu bauen, schließlich wurde 2020 Smashcast eingestellt. Für die Investoren von Hitbox, darunter Speedinvest und der aws Gründerfonds, soll sich der Exit ausgezahlt haben. In der letzten Finanzierungsrunde vor dem Exit konnte Hitbox Risikokapital in Höhe von vier Millionen Euro von den österreichischen Investoren, mehreren Business Angels sowie dem “World of Tanks”-Publisher Wargaming einsammeln.
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