AI-Forscher Sepp Hochreiter kündigt „large-scale AI ecosystem“ in Linz an
Im Silicon Valley sowieso, aber zunehmend auch in Paris, Deutschland und London: Überall auf der Welt versuchen Startups, Corporates und die Politik, große AI-Hubs zu schaffen. Bestes Beispiel ist der Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) in Heilbronn, der vor allem auf die Dieter Schwarz Stiftung (Lidl-Gründer) sowie das Heidelberger AI-Startup Aleph Alpha baut und bis 2027 zum führenden AI-Startup in Europa werden soll. Währenddessen werden auch die Werbetrommeln in Frankreich (Mistral AI) und Großbritannien (Google DeepMind u.a.) gerührt.
Nun gibt es auch für Österreich eine Ankündigung. Der renommierte AI-Forscher Sepp Hochreiter hat angekündigt, dass in Linz ein „groß angelegtes KI-Ökosystem“ aufgebaut werden soll, und es dazu schon bald große Neuigkeiten geben soll. Hochreiter hat zwei ebenfalls renommierte AI-Forscher für dieses Unterfangen um sich geschart: Zum einen Günter Klambauer, Außerordentlicher Professor für Künstliche Intelligenz an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), und zum anderen Johannes Brandstetter, der nun nach einem Jahr Forschungstätigkeit bei Microsoft an die JKU zurückkehrt. Brandstetter will sich in Linz künftig AI für datengetriebene Simulationen widmen und spricht ebenfalls von einem „large-scale AI ecosystem“ in Linz.
Wie berichtet, hat Hochreiter dieses Jahr scharfe Kritik an der österreichischen Förder- und Finanzierungslandschaft geübt. Die Situation für KI im Land sei „katastrophal“, während in anderen Ländern massive Investments getätigt werden, um Künstliche Intelligenz nach dem Hype um generative AI voranzubringen. Hochreiter hat Ende der 1990er Jahre mit LSTM (Long Short-Term Memory) eine Technologie mitentwickelt, die zur Verbesserung der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz beiträgt und geholfen hat, Siri (Apple) oder Alexa (Amazon) auf den Weg zu bringen. Heute leitet Hochreiter das Institut für Machine Learning der JKU und forscht dort etwa zu Deep Learning, Reinforcement Learning und Natural Language Processing (NLP).
Österreichischer ChatGPT-Herausforderer braucht 54 Mio. Euro pro Jahr
54 Mio. Euro/Jahr für österreichischen ChatGPT-Rivalen
Gegenüber Trending Topics sagte er dieses Jahr, dass er und sein Team etwa 54 Mio. Euro pro Jahr bräuchten, um einen ChatGPT-Rivalen „made in Austria“ zu entwickeln. „Wir bräuchten 4 Millionen Euro pro Jahr für Personal, wobei da auch Software-Ingeneers dabei wären, und dann 50 Millionen Euro für Rechenkapazitäten. Wir müssten das auf Riesen-GPU-Clustern rechnen. Da braucht man extreme Rechenleistung, und die haben wir derzeit nicht“, sagte Hochreiter.
Zuvor wurde in Österreich oft beklagt, dass begabte Forscher:innen und vielversprechende Startups im AI-Bereich schnell aus dem Land wegziehen, weil es anderswo viel mehr Geld und Möglichkeiten gibt. Bestes Beispiel ist das in Wien gegründete AI-Startup Magic.dev, das seinen Firmensitz bereits in den USA hat und dort auch viele Millionen Investment erhielt. Dass nun Brandstetter von Microsoft nach Linz zurückkehrt, kann als Hinweis dafür genommen werden, dass der Standort nun doch erhebliche Mittel bekommen wird, um das angekündigte „large-scale AI ecosystem“ aufzubauen.
Die größten AI-Investments des Jahres im Überblick:
Company | Investment | Valuation | Investors | HQ | Which AI? |
OpenAI | 10+ Billion Dollar | $27-29B | Microsoft | San Francisco | LLM/ChatGPT/Dall-E |
Anthropic | 4 Billion Dollar | tba. | Amazon Web Services | San Francisco | LLM/Claude |
Anthropic | 2 Billion Dollar | tba. | San Francisco | LLM/Claude | |
Inflection AI | 1,3 Billion Dollar | $4B | Microsoft, Reid Hoffman, Bill Gates, Eric Schmidt, Nvidia | Palo Alto | Chatbot AI |
Aleph Alpha | 500 Mio. Dollar | tba. | SAP, Intel, Nvidia, Schwarz Group, Bosch, Christ&Company Consulting, Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai), Bosch Ventures, Hewlett Packard Enterprise | Heidelberg | LLM |
OpenAI | 300 Mio. Dollar | $27-29B | Tiger Global, Sequoia Capital, Andreessen Horowitz, Thrive, Founders Fund, K2 Global | San Francisco | LLM |
Runway | 114 Mio. Dollar | $1,5B | Google, Nvidia, Salesforce Ventures | New York | Text to Video |
Typeface | 100 Mio. Dollar | > $1B | Salesforce Ventures, Lightspeed Venture Partners, Madron, Google Ventures, Menlo Ventures, Microsoft’s M12 | San Francisco | Gen AI for Brands |
Synthesia | 90 Mio. Dollar | > $1B | Accel, Nvidia, Kleiner Perkins, GV, FirstMark Capital MMC | London | Text to Video |
Mistral AI | 114 Mio. Dollar | $260 Mio. | Lightspeed Venture Partners, Motier Ventures, La Famiglia, Headline, Exor Ventures, Sofina, firstminute capital, Bpifrance, Xavier Niel, Eric Schmidt, Rodolphe Saadé | Paris | LLM |
Stability AI | 101 Mio. Dollar | > $1B | Coatue, Lightspeed Venture Partners, O’Shaughnessy Ventures | London | Text to Image |
Cohere | 270 Mio. Dollar | tba. | Inovia Capital, Nvidia, Oracle, Salesforce Ventures, Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP), Mirae Asset, Schroders Capital, SentinelOne, Thomvest Ventures, Index Ventures | Toronto | LLM |
Anthropic | 450 Mio. Dollar | > $1B | Google, Salesforce Ventures, Sound Ventures, Zoom Ventures | San Francisco | LLM |
Adept AI | 350 Mio. Dollar | tba. | General Catalyst, Spark Capital | San Francisco | Chatbot |
Hugging Face | 235 Mio. Dollar | $4.5B | Google, Amazon, Nvidia, Intel, AMD, Qualcomm, IBM, Salesforce, Sound Ventures | New York | Platform |
AI21 Labs | 155 Mio. Dollar | $1.4B | Walden Catalyst, Pitango, SCB10X, b2venture, Samsung Next, Prof. Amnon Shashua, Google and NVIDIA | Tel Aviv | LLM |
AlphaSense | 150 Mio. Dollar | $2.5B | Bond, CapitalG, Goldman Sachs, Viking Global | New York | Market Intelligence |