„Hofschneider Dirndln“: Steirerinnen stellen Bauernmarkt-Automaten auf
Regionale Bauernprodukte sind im Coronakrisenjahr in Österreich stark gefragt und so boomen auch Angebote wie der Online-Bauernmarkt markta oder regionale Bauernshops in Containern wie Kastlgreissler oder Ackerbox. Zwei junge Bäuerinnen aus der Steiermark haben den Trend aufgegriffen und den Bauernmarkt kurzerhand in Automaten gepackt. So vertreiben die „Hofschneider Dirndln“ bereits rund 60 regionale Bauernprodukte in vier Automaten in der Steiermark.
Die Familie der beiden Gründerinnen hat selbst einen Bauernhof und setzt unter anderem auch auf Direktvermarktung und so kamen die beiden Gründerinnen auch auf die Idee: „Es gab keine Möglichkeit, die Produkte unabhängig von der Uhrzeit liefern und abholen zu können“, sagt Christina Niederl im Gespräch mit Tech & Nature.
Wertschätzung regionaler Produkte
Mit den Automaten wollen die Schwestern Christina und Stefanie Niederl Landwirten aus der Region bei der Direktvermarktung ihrer Produkte helfen – rund 30 Betriebe sind bereits dabei, darunter auch der ihrer eigenen Familie. „Die Direktvermarktung ist für Landwirte sehr wichtig und bringt auch eine gewisse Wertschätzung mit sich“, so die 24-jährige Unternehmerin.
Die pinken Automaten-Riesen stehen an gut erreichbaren Plätzen, meist bei Busstationen und immer mit Parkplatz. Rund um die Uhr kann man in den individuell für die „Hofschneider Dirndln“ in Kärnten angefertigten Maschinen Lebensmittel wie Eier, Milch und Fleischprodukte, aber auch Fertiggerichte und andere bäuerliche Produkte kaufen. Der erste Automat, nach einer der Gründerinnen auf „Steffi“ getauft, steht seit August in Gnas, dem Heimatort der Familie. Mittlerweile gibt es weitere Standorte in Wildon, Graz (Liebenauer Hauptstraße 314) und Prosdorf. Alle vier Automaten werden laut den Steirerinnen ungefähr gleich gut frequentiert.
Rückgabeklappe für Verpackungen
Bei der Umsetzung der Automaten war den beiden Jungunternehmerinnen Nachhaltigkeit sehr wichtig, wie Christina Niederl betont. Die auffällige pinke Hülle rund um die Automaten fungiert als Isolierung und senke den Energieverbrauch stark. Zudem gibt es Rückgabeklappen für Mehrwegverpackungen und Eierkartons, die dann von den Hofschneider Dirndln wieder zu den jeweiligen Partnerbetrieben zurückgebracht werden. Um die Befüllung der Automaten kümmert sich Stefanie Niederl noch persönlich – etwa alle eineinhalb Tage: „Lieber einmal mehr liefern, als etwas wegwerfen“, erklärt Christina Niederl.
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Schwierige Standortsuche
In den kommenden Monaten wollen die beiden Gründerinnen das Team ausbauen und so vor allem die Befüllung der Automaten vereinfachen. „Außerdem sind wir auf der Suche nach neuen Standorten“, verrät Christina Niederl. Das sei gar nicht so einfach, da es sich um Privatgrund handeln müsse, der verkehrstechnisch gut angebunden ist und möglichst auf der Route der Hofschneider Dirndln liegt.