Ex-JobSwipr

Hokify: Das Wiener „Tinder für Jobs“ ergattert eine Million Euro von Michael Altrichter und Startup300

Wischen, bewerben, dann hoffentlich hackeln. © Hokify
Wischen, bewerben, dann hoffentlich hackeln. © Hokify
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Es ist nicht ganz so, wie es am Abend in der Puls-4-Show 2 Minuten 2 Millionen zu sehen war, aber die Hardfacts stimmen: Das Wiener Start-up Hokify, das bis dato mit den Jobsuche-Apps JobSwipr und Hokn (spezialisiert auf die Gastronomiebranche) auf dem Markt war und diese im TV präsentierte, hat im Rahmen der Show ein Investment von einer Million Euro von Business Angel Michael Altrichter und dem Business-Angel-Netzwerk Startup300 erhalten. Wie viel Prozent man genau an die Investoren abgegeben hat, wollen die Gründer nicht verraten – in der TV-Sendung war von 35 Prozent die Rede. Das Team soll jedenfalls noch mehr als 50 Prozent der Firmenanteile halten.

In der Show, die schon im Vorjahr abgedreht wurde, sprach Altrichter noch vom Co-Investor C4 Group, der aber dann doch nicht einsteigen wollte. Altrichter hat stattdessen Startup300, ein Zusammenschluss von 80 Gesellschaftern (u.a. auch Hansi Hansmann, Niko Alm) die gemeinsam in Start-ups investieren, von dem Deal überzeugen können. Altrichter ist einer der bei Startup300 involvierten Gesellschafter. Außerdem soll es noch einen strategischen Investor geben, der aber nicht genannt werden will. Außerdem hat das Start-up für 7,5 Prozent Firmenanteile Mediavolumen von SevenVentures im Wert von 430.000 Euro bekommen.

Hokify-Team mit Altrichter und Startup300-Investoren. © Hokify
Hokify-Team mit Altrichter und Startup300-Investoren. © Hokify

JobSwipr wird zu Hokify

Die beiden Apps JobSwipr und Hokn (ja, so wie „Arbeit“) wurden jetzt von den Gründern Simon Tretter, Karl Edlbauer und Daniel Laiminger in der Zwischenzeit in der App Hokify (gratis für iPhone und Android) zusammengeführt und sind aus den App Stores verschwunden. Das Grundprinzip ist aber das Gleiche geblieben: Wie bei Tinder wischen sich Nutzer durch einen virtuellen Stapel an Jobanzeigen, wer nach rechts wischt, kann sich direkt in der App für die Stelle bewerben. In Folge sollen sie mit einem Unternehmensvertreter auch gleich chatten können, um nicht auf andere Kanäle wie E-Mail oder Telefon wechseln zu müssen.

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Für Hokify ist es nicht die erste Investmentrunde: Erst Anfang November 2015 bekam man ein sechsstelliges Investment (TrendingTopics.at berichtete), unter anderem vom ehemaligen Microsoft-Österreich-Chef Georg Obermeier, Christian Moder (früher Senior Vice President von T-Systems), Dietmar Kotras (Geschäftsführer CSC) und Silvia Schöpf (Ex-Vice-President UPC Austria). Damals hielt man bei 3000 Nutzern – in dreieinhalb Monaten konnte das Team die Nutzerschaft also mehr als verdreifachen.

Mitgründer Karl Edlbauer hat bereits vor den Apps Erfahrung mit einer Job-Börse gemacht und bei Smartincs, einer Plattform für Arbeitsplätze bei Start-ups, mitgearbeitet. Smartincs ist allerdings nicht mehr verfügbar.

Jobinserate ab 1 Euro pro Tag

Eigenen Angaben der Jungfirma zufolge zählt man derzeit 10.000 User, denen 10.000 Jobinserate aus 15 Branchen gezeigt werden können – Kunden von Hokify sind etwa ÖBB, Manpower, ÖAMTC oder XXXLutz. Bis dato soll es eine Million Interaktionen mit den Jobangeboten gegeben haben, rund 10.000 Bewerbungen wurden verschickt. Die Einfachheit der App, die wie gesagt stark an Tinder erinnert, dürfte  Personen entgegenkommen, denen andere Job-Portale und Bewerbungsprozesse zu kompliziert sind.

Geld verdient man bei Hokify mit Unternehmenskunden, die Jobinserate bereits ab einem Euro pro Tag selbst online stellen können. Dieses pricing richtet sich allerdings an KMU, die einzelne Jobs zu vergeben haben. Für große Unternehmen werden eigene Preispakete ab etwa 200 Euro für eine Laufzeit von 60 Tagen geschnürt. Wer auch noch eine Datenauswertung über die Bewerber möchte, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Preislich will man bei Hokify aber deutlich unter den Angeboten etablierter Karriere-Portale bleiben.

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