Holotile: VR-Fliese von Disney lässt User ewig gehen
Ein großes Problem von Anwendungen in der Virtual Reality (VR) ist die Fortbewegung. Handbewegungen können Anwendungen bereits gut simulieren, doch Gehen ist meistens ein Problem. Dafür brauchen User meistens eine großes Zimmer oder eine VR-Tretmühle, die jedoch in der Regel ziemlich teuer und sperrig ist. Doch nun hat Disney laut Standard eine mögliche Lösung für diese Herausforderung gefunden. Der Konzern hat kürzlich die sogenannte Holotile vorgestellt. Mit dieser Bodenfliese, die mit einer Reihe von beweglichen Plättchen ausgestattet ist, sollen Nutzer:innen auf der Stelle gehen und sich so in der virtuellen Welt potenziell ewig weiterbewegen können.
Holotile besteht aus hunderten smarten Plättchen
Chefentwickler der Holotile ist Lanny Smoot. Der Techniker und Erfinder, der aus der Telekommunikationsbranche kommt und nun für Disney tätig ist, wurde jüngst in die US National Inventors Hall of Fame aufgenommen. Im Laufe seiner Karriere hat er bisher über 100 Patente erfolgreich angemeldet. Unter anderem hat er ausfahrbare Lichtschwerter entwickelt, die bei Liveshows von Disney zum Einsatz kommen.
Seine neue Erfindung, die Holotile, besteht aus hunderten runden Plättchen, die eng angeordnet sind und sich in alle Richtungen neigen können. Mittels Sensoren erfasst sie den Druck von menschliche Füßen. Eine Software steuert die Plättchen, um sich so zu neigen, dass die darauf befindliche Person gehen kann, sich dabei aber nicht vom Fleck bewegt. Genauere Angaben zur Funktionsweise macht Disney derzeit noch nicht.
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Einsatz bei VR und auch bei Shows geplant
Der Holotile-Belag soll sich auch beliebig flächenmäßig erweitern lassen. Es sei auch, im Gegensatz zu einer VR-Tretmühle, möglich, dass mehrere Personen gleichzeitig darauf stehen und gehen. In einem Video zeigt Disney die Erfindung in Aktion. Dabei ist zu sehen, dass die Holotile auch dazu dienen kann, Dinge auf der Oberfläche in beliebige Richtungen zu bewegen. Schließlich ist der Erfinder noch dabei zu sehen, wie er auf einem Sessel sitzend, offenbar gesteuert per Handgeste, auf der Holotile im Kreis fährt.
Neben dem Einsatz für Augmented- und Virtual-Reality-Zwecke sieht Smoot auch Potenzial für Shows. Eine Bühne mit eingebetteten Holotiles würde Tänzer:innen etwa neue Freiheiten für Tanzvorführungen geben. Denkbar wären aber wohl auch Verwendungen abseits der Unterhaltungsbranche, beispielsweise in Form omnidirektionaler Förderbänder in der Fertigung und Logistik.