„Hopium“-Hysterie: Steht Bitcoin vor dem nächsten großen Crash?
Ed Prinz ist Mitgründer und Geschäftsführer von Loob.io, einer Plattform, die als digitaler Marktplatz für Assets dient, die mithilfe der Blockchain-Technologie gesichert sind. In diesem Gastbeitrag beschäftigt er sich mit den derzeitigen Erwartungen an die Bitcoin-Entwicklung und der Möglichkeit eines erneuten Crashs.
Seit mehreren Jahren versprechen Medien und Expert:innen, dass die Genehmigung eines Bitcoin ETF (Exchange Traded Fund) den Preis von Bitcoin exponentiell steigern würde. Die Daten und historischen Muster zeigen jedoch ein komplexeres Bild als die oft zitierte Erzählung.
Die Spekulationen rund um den Bitcoin ETF sind nicht neu. Schon seit 2017 hat die Idee eines solchen Fonds das Interesse der Krypto-Gemeinschaft geweckt. Viele behaupten, dass die alleinige Erwartung eines genehmigten ETF den Bitcoin-Preis in die Höhe getrieben hat. Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt jedoch ein anderes Bild.
Spekulationen und steigendes Interesse: Ein möglicher BlackRock ETF
Die Kryptowelt ist derzeit von der Aussicht auf einen Bitcoin ETF von BlackRock elektrisiert. Es wird gemunkelt, dass eine solche Genehmigung den Preis von Bitcoin innerhalb der
nächsten 24 Monate auf 250.000 Dollar oder sogar mehr steigern könnte. Dieses wachsende Interesse spiegelt sich auch in den jüngsten Daten aus den USA, Europa und
Großbritannien wider, wo die Suchanfragen im Zusammenhang mit dem Kauf von Bitcoin im Durchschnitt über 800% gestiegen sind. Dies deutet stark auf die Begeisterung und Erwartungen um den potenziellen ETF hin – oder nicht? Betrachten wir dazu einige wesentliche Etappen in der Preisentwicklung.
März 2017 – Das Allzeithoch nähert sich
In diesem Monat erlebte Bitcoin einen bemerkenswerten Anstieg des Interesses, da es kurz davor stand, sein vorheriges Allzeithoch aus dem Jahr 2013 zu übertreffen. Spekulationen über einen möglichen ETF wurden laut, obwohl zu dieser Zeit kein ETF genehmigt wurde.
Dezember 2017 – Der fast erreichte Gipfel
Am Ende des Jahres 2017 erreichte Bitcoin fast die 20.000-Dollar-Marke. Viele Medienberichte führten diesen Anstieg fälschlicherweise auf Gerüchte über eine bevorstehende ETF-Genehmigung zurück.
August 2018 – Eine rückläufige Phase
Nach den Höhenflügen von 2017 erlebte Bitcoin im Jahr 2018 erhebliche Rückgänge. Dieser Monat zeigte, wie anfällig der Markt trotz anhaltender ETF-Spekulationen sein kann.
3-Day Death Cross – Ein technisches Warnzeichen
Der 3-Day Death Cross ist ein technisches Chart-Muster, das oft als bärisches Zeichen interpretiert wird und aus der technischen Analyse stammt, bei dem ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen langfristigeren von oben nach unten kreuzt. Dieses Zeichen wird oft als Indikator für einen möglichen zukünftigen Abwärtstrend im Markt interpretiert. Das Gegenstück dazu ist das Golden Cross, welches als bullishes Zeichen gilt. In der Geschichte von Bitcoin hat dieses Muster zu bedeutenden Preiskorrekturen geführt.
Februar 2021 – Erneutes Momentum
Anfang 2021 begann Bitcoin, erneut an Fahrt zu gewinnen, und setzte seinen Aufstieg fort. Dieser Anstieg war wiederum begleitet von Spekulationen über mögliche ETF-Genehmigungen.
Oktober 2021 – Aktuelle Spekulationen
Trotz der anhaltenden Begeisterung rund um Bitcoin-ETFs und einer starken Performance im Jahr 2021 warne ich vor möglichen Überhitzungen und einer bevorstehenden Korrektur.
November 2021 – Die unmittelbare Zukunft
Obwohl es schwer vorherzusagen ist, welche Richtung Bitcoin im November nehmen wird, zeigt die Geschichte, dass Anleger wachsam und auf mögliche Marktvolatilitäten vorbereitet sein sollten.
Mehr als 50% Abstürze – Ein wiederkehrendes Muster
Im Laufe seiner Geschichte hat Bitcoin mehrere Rückgänge von über 50% erlebt. Solche Abstürze sind oft das Ergebnis überhitzter Märkte, beeinflusst von Faktoren wie Medienspekulationen, dem „Hopium“-Phänomen und technischen Marktindikatoren.
Historie und Medien: Die Rolle von Bitcoin ETFs in der Preisentwicklung
Die Vorstellung eines Bitcoin ETF ist nicht neu in der Krypto-Community. Schon im März 2017, als Bitcoin kurz davor stand, sein damaliges Allzeithoch zu überbieten, war ein spürbarer Anstieg des Interesses vorhanden, trotz fehlender ETF-Genehmigung. Jedoch tendieren Medienberichte dazu, Preisanstiege von Bitcoin primär auf ETF-Spekulationen zu gründen. Ein prägnantes Beispiel sind die Behauptungen aus 2017, als Medien suggerierten, dass Bitcoins Preis nahezu 20.000 Dollar aufgrund von Gerüchten über eine baldige ETF-Genehmigung erreichte.
Die Realität ist jedoch, dass Bitcoin in seiner Geschichte mehrfach neue Höchststände erreichte, selbst ohne die Genehmigung eines ETFs. Es bildet sich ein klares Muster: Während die Medien wiederholt auf die ETF-Genehmigung als treibende Kraft hinweisen, hat Bitcoin seine Höhepunkte oft unabhängig davon erreicht.
Hopium und die aktuelle Marktanalyse
Das Phänomen des „Hopium“, eine unrealistische Hoffnung, in diesem Fall bezogen auf den Bitcoin ETF, birgt erhebliche Risiken. Ich betone, dass solch ein Überoptimismus Investor:innen oft in die Irre führen kann und möglicherweise bedeutenden Preisstürzen vorausgeht. Speziell im Licht der aktuellen Entwicklungen und dem Stand von Oktober 2021 sollte trotz der weitverbreiteten Begeisterung für Bitcoin ETFs zur Vorsicht geraten werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Geschichte wiederholen kann, und ein weiterer signifikanter Marktrückgang steht möglicherweise bevor.
Oktoberaufschwung und die Ambivalenz der ETFs
Im Oktober verzeichnete der Kryptosektor, insbesondere Bitcoin, dank Spekulationen über einen möglichen Bitcoin Spot ETF erhebliche Zuwächse. Falschmeldungen rund um diesen ETF beeinflussten den Markt. Mit dem Eintritt in den November ist unklar, ob die positive Entwicklung weitergeht. Die Hoffnung auf die Genehmigung der Bitcoin ETF ist groß, und ihre Nichtzustimmung könnte den Markt stark zurückwerfen. Obwohl eine ETF den Ruf von Bitcoin stärken könnte, widerspricht sie seinem Kernprinzip der Dezentralisierung.
Geopolitische und makroökonomische Faktoren beeinflussen die globalen Märkte, aber im November wird sich der Kryptomarkt hauptsächlich auf die Dynamik rund um die Bitcoin ETF konzentrieren.
Schlussgedanken
Der ständige Wandel des Kryptowährungsmarktes, beeinflusst durch Spekulationen, Medienberichte und die Hoffnungen der Investoren, macht es notwendig, vorsichtig und informiert zu handeln. Es ist von essenzieller Bedeutung, sich nicht blindlings von Medienhype oder dem trügerischen Hopium leiten zu lassen. Ein ETF könnte zweifelsohne Einfluss auf den Markt nehmen, doch sollte er nicht als einziger Faktor in der komplexen Preisbildung von Bitcoin betrachtet werden.
Disclaimer
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich keine Expertise in den Bereichen Recht, Steuern, Vermögen oder Investitionen habe. Aus diesem Grund kann ich keine Gewähr für die Richtigkeit der
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