HT Aero: Auto mit Rotor-Flügeln soll 2024 erstmals abheben
Wer schon mal im Stau in einer chinesischen Großstadt gestanden ist, der kann die Sehnsüchte von Unternehmer:innen in dem Land nach einem fliegenden Auto viel besser verstehen als in einer durchschnittlichen mitteleuropäischen Stadt. Diese Sehnsüchte beflügelt nun das chinesische Unternehmen HT Aero, das finanziell von Elektroautobauer Xpeng unterstützt wird. 2024 soll es soweit sein, und ein fliegendes Auto soll dann auf den Markt kommen.
Bei dem am Wochenende vorgestellten, vorläufigen Modell handelt es sich nicht um die mittlerweile hinlänglich bekannten eVTOLs, die als elektrisch betriebene, (halb)autonome Flugtaxis die Lüfte erobern sollen, sondern tatsächlich um ein Straßenauto mit ausklappbaren Rotoren. Das Ding liegt derzeit aber nur in Konzeptzeichnungen vor, die auch keine Antwort darauf geben, wohin genau sich diese Rotoren einklappen lassen sollen. Entweder ist das Modell noch nicht zu Ende gedacht, oder man will der Konkurrenz keinen Hinweis darauf geben, wie das Ganze funktionieren soll.
Xpeng als großer Förderer
HT Aero wird vom chinesischen Unternehmen Xpeng und dessen Gründer He Xiaopeng maßgeblich unterstützt. Der aufstrebende E-Autohersteller hat in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Ambitionen in Sachen eVTOLs gezeigt. Nun wird HT Aero von Investoren in der Serie-A-Finanzierungsrunde mit mehr als einer halben Milliarde US-Dollar ausgestattet – neben IDG Capital und 5Y Capital ist auch Xiaopeng als Geldgeber mit dabei.
„Was wir erleben, ist die Integration der drei treibenden Kräfte der intelligenten Mobilität – bahnbrechende Technologie, neue Energiequellen und Massenproduktion. Wir werden diese Chance ergreifen, die in der Geschichte des modernen Verkehrs beispiellos ist. Die Investition in HT Aero wird den Aufbau unseres Ökosystems zur Integration von Fahren und Fliegen weiter beschleunigen“, so Xiaopeng. Er hat sein Unternehmen Xpeng bereits erfolgreich an der Börse platziert – es ist etwa 37 Mrd. Dollar wert.
Völlig offen ist, wie solche Flugautos funktionieren werden – sowohl technisch als auch regulatorisch. Die Rotoren lassen darauf schließen, dass sie als Senkrechtstarter konzipiert werden, das würde eine längere Start- und Landebahn obsolet machen. Wie, wo und wann diese Autos fliegen dürfen und wer sie steuert (Software oder Mensch?) ist noch offen. Behörden werden hier noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben.