Digital Health

Huma sammelt 80 Millionen Dollar ein und hat Mitarbeiter:innen entlassen

Huma-Gründer und CEO Dan Vahdat schließt weitere Entlassungen nicht aus, da “jedes Unternehmen auf Optimierung setzt”, momentan seien aber keine wesentlichen Einschnitte geplant. © Canva
Huma-Gründer und CEO Dan Vahdat schließt weitere Entlassungen nicht aus, da “jedes Unternehmen auf Optimierung setzt”, momentan seien aber keine wesentlichen Einschnitte geplant. © Canva
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Dem 2011 gegründeten britischen Startup “Huma“ ist es gelungen, in einer Series-D-Finanzierungsrunde 80 Millionen Dollar zu kassieren. Die Summe ist die höchste, die in Europa seit Anfang 2023 in den Bereich digitale Gesundheit investiert wurde. Damit erhöht sich die Gesamtbewertung des Startups auf 300 Millionen Dollar. Die Gewinnzone ist allerdings noch nicht erreicht. Generell sei das Finanzierungsumfeld im Health-Tech-Sektor laut dem Gründer und CEO Dan Vahdat ein schwieriges. 

Was hinter Huma steckt

Entwickelt werden Anwendungen, die Patientendaten aus Krankenhaus-Datenbanken, auf mobile Geräten und Wearables integrieren. Dabei geht es um Daten, die aus der Fernüberwachung von Patient:innen (Remote Patient Monitoring, RPM) für Pharmaunternehmen und Gesundheitsdienstleister gesammelt werden. Die Informationen werden zum Beispiel für dezentralisierte klinische Studien benötigt. Der Trend der Genesungs- und Behandlungsüberwachung von Patient:innen von deren Wohnungen oder Häusern wird immer größer. In der Fachsprache spricht man von “virtual wards”. Auf Deutsch „virtuelle Stationen“. Besonders ist, dass die Huma-Plattform in den USA, der EU und Saudi-Arabien als Medizinprodukt zugelassen ist.

“Wie Shopify für die digitale Gesundheit“

Huma kündigte außerdem für 2024 die Einführung seines neuen Produkts Huma Cloud Plattform an. Es soll sich dabei um eine No-Code-Plattform handeln, die es Kund:innen ermöglicht, Tools für das Krankheitsmanagement mithilfe von vorgefertigten Modulen zu erstellen. Diese können im Anschluss mit anderen medizinischen Geräten wie zum Beispiel Blutzuckermessgeräten oder Fitnesstrackern verbunden werden, aber auch Daten zu Krebs oder Asthma liefern. Das Cloud-agnostische Framework arbeitet mit APIs und Integrationsmöglichkeiten und kann prädiktive und diagnostische KI-Algorithmen hosten und einsetzen. 

Ein Beispiel: Es kann vorausgesagt werden, wann ein:e Patient:in wahrscheinlich einen hohen oder niedrigen Blutzuckerspiegel haben wird, da der Algorithmus die historischen Patientendaten sowie die Echtzeit-Daten von Blutzuckermessgeräten analysieren kann. So sollen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können. „Es ist wie Shopify für die digitale Gesundheit. So viele Unternehmen bauen auf Salesforce oder Palantir auf, und wir wollen diese Art von Enabler werden“, sagte Vahdat. Die Huma Cloud Plattform soll diese Woche als Beta-Version starten.

Die Investoren und die Gewinnzone

Teil der Runde waren die bestehenden Investoren AstraZeneca, Hitachi Ventures und Leaps by Bayer. Auch neue Investoren haben sich beteiligt, deren Namen allerdings nicht öffentlich bekannt sind. Die Finanzierungsrunde soll als Folge einer Reihe von „Effizienz“-Einsparungen durchgeführt worden sein. Es wurden dringend liquide Mittel benötigt sowie man die Rentabilität steigern musste. Das heißt: Die Gewinnzone ist noch nicht erreicht. Das Unternehmen peilt sie bis Ende 2024 an, doch der Weg ist nicht leicht. 

Knapp 100 Mitarbeiter:innen entlassen

Das Startup machte 2022 einen Verlust von umgerechneten 36,94 Millionen Euro. Die Zahlen für 2023 wurden noch nicht veröffentlicht, sollen aber ähnlich sein, so der Huma-Gründer. Im vergangenen Jahr hat das Startup rund 100 Mitarbeiter:innen entlassen. Als der Digital Health Markt 2021 und 2022 auf dem Höhepunkt war, will Huma einige hoch-talentierte Mitarbeiter:innen im Team gehabt haben, die auf lange Frist zu teuer waren. Sie mussten durch “kostengünstigere Optionen” ersetzt werden, wie Sifted berichtete. Große Hoffnung liegt außerdem auf der neuen Huma-Cloud-Plattform. Da theoretisch weniger Huma-Personal notwendig ist und Gesundheits-Apps von den Kund:innen selbst erstellt werden können, soll die Lösung besser skalierbar sein. Das soll sich positiv auf die Gewinnspanne des Unternehmens auswirken.

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