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Hybrid Air Vehicles: Zeppelin soll CO2-Emissionen auf Kurzstrecken um 90 Prozent senken

So soll der Airlander 10 einmal aussehen. ©Hybrid Air Vehicles
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Im September 2020 veröffentlichte die Manchester University eine aktuelle Studie zu den durch den Luftverkehr verursachten Emissionen. In dieser Studie wurde der Anteil des Luftverkehrs an den gesamten globalen Treibhausgasen auf 3,5 Prozent ermittelt – und das obwohl ein überwiegender Teil der Weltbevölkerung gar nicht fliegt. Entsprechend hoch ist der Bedarf diese Emissionen zu senken. Eine naheliegende Möglichkeit ist es, die Anzahl der Flüge zu reduzieren. Erst jüngst hat Frankreich im Rahmen ihres neuen Klimaschutzgesetzes für ein Verbot von lokalen Kurzstreckenflügen gestimmt, wenn das Ziel mit der Bahn in unter 2 1/2 Stunden zu erreichen ist.

Eine andere Möglichkeit ist es, Flugzeuge zukünftig nicht mehr mit fossilen Brennstoffen anzutreiben. Daran arbeitet momentan unter anderem das britische Startup Hybrid Air Vehicles. Diese arbeiten an einem modernen Zeppelin. In vier Jahren soll dieser bereits als Hybrid mit zwei Elektro-Motoren und zwei Verbrenner Motoren fahren. Dadurch sollen dann bereits 90 Prozent weniger Emissionen verursacht werden, als durch Flugzeuge auf den selben Strecken. Bis 2030 soll dieser Zeppelin dann komplett elektrisch und somit statistisch emissionsfrei in den Lüften unterwegs sein.

Wasserstoff-Brennzellen für elektrischen Antrieb

Zwei Komponenten lassen den Zeppelin von Hybrid Air Vehicles fliegen. Zum einen sei das Design des Luftschiffes so designt, dass es durch den Auftrieb durch Helium mit aerodynamischem Auftrieb und vektoriellem Schub bereits besonderes effizient sei, so das britische Unternehmen. Außerdem seien die eingesetzten Verbrennungsmotoren Treibstoff sparend. Ab 2025 sollen dann zwei der vier Antriebsmotoren des  Airlander 10 elektrisch betrieben werden. Die Energie wird dann mithilfe von Wasserstoff-Brennzellen generiert.

„Schnellfähre der Lüfte“

Flüge in die Karibik oder Asien von Großbritannien aus sind allerdings zukünftig nicht in Planung. Viel mehr soll dieser Zeppelin, welcher Platz für 100 Menschen hat, Kurzstrecken bedienen, wie der Guardian berichtet. So sei ab 2025 unter anderem die Strecke „Barcelona – Palma de Mallorca“ in Planung. Dafür soll der Airlander 10 viereinhalb Stunden benötigen, was dem Unternehmen zufolge einer ähnlichen Gesamtzeit entspricht, rechnet man die An- und Abreise zum und vom Flughafen mit ein. Der Airlander 10 kann, laut eigenen Angaben, auf fast jeder flachen Stelle starten und landen. Ein entscheidender Unterschied soll hingegen der durch die Reise entstehende CO2-Fußabdruck der Passagiere sein. So würde dieser pro Person dann 4,5 Kilogramm betragen, bei einem Flugzeug wären es 53 Kilogramm. Außerdem seien die Strecken „Liverpool – Belfast“ in fünf Stunden und 20 Minuten, “ Oslo – Stockholm“ in sechseinhalb Stunden und „Seattle – Vancouver“ in guten vier Stunden geplant.

Wasserstoffflugzeuge könnten sich ab 2035 in den Himmel erheben

Als eigene Fluggesellschaft will das britische Unternehmen aber nicht auftreten. Vielmehr wollen sie ihren Airlander 10 an bereits bestehende Airlines verkaufen. Das Interesse dafür sei bereits. vorhanden, so Hybrid Air Vehicles. So seien sie bereits jetzt in Gesprächen mit mehreren Anbietern, welche dann die genannten Routen befahren wollen. Eine Kooperation sei schon heute fix. So hat sich das schwedische Luxusreiseunternehmen OceanSky Cruises bereits einen Zeppelin gesichert. Diese wollen mit diesem „Erlebnisreisen“ über den Nordpol anbieten. Ein Luxusobjekt soll der Airlander 10 nach den Plänen des Geschäftsführers von Hybrid Air Vehicles, Tom Grundy, allerdings nicht sein. Vielmehr eine „Schnellfähre“ der Lüfte. Ob sich dieser Wunsch bewahrheitet oder eine Mitfahrt im Airlander 10 am Ende doch mehr Vergnügungszwecken dienen wird, wird, wie so oft, der Preis pro Strecke entscheiden. Mit diesem wird sich dann auch entscheiden, ob sich der Zeppelin gegenüber den Kurzstreckenflügen signifikant durchsetzen kann.

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