Neuvorstellung

Hyundai Kona: Neuer Elektro-SUV hat das Zeug, die Massen zu begeistern

Hyundai Kona. © Hyundai
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Der südkoreanische Autokonzern Hyundai hat bei Elektromobilität eine interessante Entwicklung hingelegt. Waren die Verbrennerautos des Konzerns kaum für ihr Design berühmt, hat es Hyundai mit einer neuen Linie an E-Autos geschafft, echte Akzente zu setzen. Die ein wenig an Cyberpunk-Filme angelehnten Fahrzeuge der Ioniq-Submarke erkennt man im Straßenbild deutlich. Die launchte 2020 und hat nunmehr den Ioniq 5 und den Ioniq 6 im Programm.

Was für Hyundai aber viel wichtiger werden könnte, ist der Elektro-SUV Kona. Der wird seit 2018 als Variante eines herkömmlichen Verbrennermotors angeboten und hat sich für viele neben prominenten Fahrzeugen wie dem Model Y oder dem Ford Mustang Mach-E zu so etwas wie einem Geheimtipp für all jene entwickelt, die einen geräumigen, zuverlässigen und in der Reichweite ordentlichen Elektro-SUV suchen. Nun folgt mit der 2024er-Variante des Kona ein Kompakt-SUV, der das Potenzial hat, die Massen zu gewinnen. Nur zur Erinnerung: Das meistverkaufte E-Auto in Österreich war 2022 der Tesla Model Y, und der Kona ist sein Konkurrent.

Bidirektionales Vehicle-to-Load

Im Vergleich zum alten Kona ist der neue mit der markanten Licht-Leiste an der Front von allem ein bisschen mehr: Die angegebene Reichweite des 65,4 kWh starken Akkus steigt von 484 auf 490 km (WLTP). Der Wagen ist auch ein bisschen größer und misst nun 4.355 mm in der Länge (+175 mm gegenüber Vorgänger). Der Radstand beträgt nun 2.660 mm (+60 mm), die Breite beträgt nun 1.825 mm (+25 mm) zugelegt und in der Höhe wuchs erauf 1.575 mm (+20 mm). Das bringt auch deutlich mehr Kofferraum, es gibt nun bis zu 466 Litern Laderaum bei aufgestellten Rücksitzlehnen (zuvor waren es 332 Liter). Stauraum im „Frunk“, als unter der Motorhaube gibt es auch ein wenig, nämlich 27 Liter (z.B. fürs Ladekabel).

Zu den weiteren Neuerungen gehören zwei 12,3-Zoll-Panoramadisplays, ein digitaler Fahrzeugschlüssel (Digital Key 2 Touch), Over-the-Air-Updates (OTA), Head-up-Display, i-PEDAL-Fahrmodus für One-Pedal-Driving sowie teilautonome Fahren auf Level 2. Und dann gibt es da noch eine ganz besondere Funktion, die sich „Vehicle-to-Load“ (V2L) nennt. Und zwar hat der Wagen innen und außen 230-Volt-Steckdosen, damit man herkömmliche Haushaltsgeräte (z.B. Notebook, Kühlschrank) in besonderen Situationen laden bzw. betreiben kann. Damit soll wohl der Idee Rechnung getragen werden, dass E-Autos einmal auch die Hausbatterie (Vehicle to Grid, V2G) stellen können, auch wenn die technische Entwicklung da noch nicht ganz so weit ist.

Hyundai Kona. © Hyundai
Hyundai Kona. © Hyundai

Laden hätte schneller gehen können

„Mit der bidirektionalen Onboard-Ladefunktion Vehicle-to-Load (V2L) kann der Hyundai KONA Elektro jedes beliebige Gerät mit Strom versorgen oder elektrische Geräte aufladen. Im Innenraum werden Geräte an eine Standardsteckdose in der hinteren Mittelkonsole angeschlossen. Über eine Außensteckdose und einen V2L-Adapter kann der Fahrer den Batteriestrom des geparkten Fahrzeugs nutzen, beispielsweise für elektrische 230-Volt-Werkzeuge“, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Die Funktion kann also etwa beim Campen interessant sein. Jeweils zwei USB-C-Ladeanschlüsse vorne und hinten für die Passagiere gibt es auch.

Jetzt kommt aber der Wehmutstropfen. Denn Hyundai hat leider darauf verzichtet, den neuen Kona auf die eigentlich bereits verfügbare Ladeinfrastruktur mit 800 Volt, die bereits bei den Konzern-Fahrzeugen Ioniq 5 und 6 sowie Kia EV6 und Kia EV9 zum Einsatz kommt. Es werden nur 400 Volt unterstützt. Und das bedeutet in der Praxis, dass das Laden selbst an Schnellladesäulen sehr lange dauern kann. Hyundai gibt an, dass man von 10 auf 80 Prozent in 41 Minuten an Schnelladesäulen kommt. Man kann sich schon ausmalen, wie lange man da oft an Autobahnraststellen stehen wird. Mit der 400-Volt-Ladetechnik ist der Kona aber auf Augenhöhe mit dem Tesla Model 3 oder dem VW ID.4.

Spannend wird, zu welchem Preis der neue Kona in Europa in den Handel kommen wird. Zumindest für die USA hat Hyundai einen Startpreis genannt, und zwar 33.550 Dollar (ca. 31.800 Euro). Us-Preise werden ohne Steuern angegeben – also kann man davon ausgehen, dass sich der Preis eines neuen Kono in Europa sicher Richtung 40.000 Euro bewegen wird. Der aktuelle Hyundai Kona Elektro ist ab 36.400 Euro zu haben, die 150-kW-Variante beginnt bei 42.900 Euro. Wie viel der neue genau kosten wird, bleibt abzuwarten.

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