Hyundai will Entwicklung von Verbrennungsmotoren künftig einstellen
Die Ära des Verbrennungsmotors bei Autos neigt sich zunehmend ihrem Ende zu. Vor allem in der EU fordern immer mehr Länder das Verbot des Einbaus von klassischen Brennstoffmotoren bei neuen Fahrzeugen. Viele Hersteller reagieren schon jetzt auf diese künftige Entwicklung. Dazu gehört bald auch der südkoreanische Autokonzern Hyundai. Das Unternehmen hat laut Korea Economic Daily die Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren jetzt eingestellt und will sich künftig auf Elektroautos fokussieren.
„Umstellung auf Elektrifizierung unvermeidlich“
Hyundai schloss seine Motorenentwicklungsabteilung in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum schon am 23. Dezember. Das Zentrum Namyang in Südkorea beschäftigt rund 12.000 Forscher:innen. „Jetzt ist es unvermeidlich, auf die Elektrifizierung umzustellen“, sagte der neu ernannte F&E-Chef Park Chung-kook in einer E-Mail an die Mitarbeiter:innen. „Unsere eigene Motorenentwicklung ist eine großartige Leistung, aber wir müssen das System ändern, um zukünftige Innovationen auf der Grundlage des großen Vermögens aus der Vergangenheit zu schaffen.“
Das Motorenteam von Hyundai soll in Zukunft an der Entwicklung von Elektroautos arbeiten. Nur noch wenige Forscher:innen sollen sich weiterhin mit der Modifizierung bestehender Verbrennungsmotoren beschäftigen. Hyundai hat auch ein neues Batterie-Entwicklungszentrum eröffnet, das über Teams für Design und Leistungsentwicklung verfügen soll. Mit diesen Maßnahmen will Hyundai den Übergang hin zur E-Mobilität schneller schaffen.
Hyundai will bis 2045 klimaneutral werden
Bereits im September hatte Hyundai auf der IAA Mobility das Ziel bekanntgegeben, bis 2045 klimaneutral zu werden. Als Zwischenschritt will der Autohersteller in Europa ab dem Jahr 2035 keine Verbrenner mehr verkaufen. Der Fokus soll ab diesem Zeitpunkt ausschließlich auf Elektrofahrzeugen liegen. Hyundai-Chef Jaehoon Chang erwartet, dass die Kernmarke und die Tochter Genesis im nächsten Jahr weltweit 220.000 Elektroautos verkaufen werden. Das würde ein Plus von etwa 60 Prozent gegenüber 2021 bedeuten. 2026 sollen dann zusammen mit der Konzernschwester Kia 1,7 Millionen Elektroautos abgesetzt werden.
Österreich schließt sich Forderung nach Enddatum für Verbrennungsmotoren an
In Europa ist der Umstieg auf Elektrofahrzeuge mittlerweile kaum vermeidbar. Vor allem in der EU fordern immer mehr Länder das Verbot des Einbaus von klassischen Brennstoffmotoren bei neuen Fahrzeugen. In Island, den Niederlanden, Irland, Slowenien, Schweden und Dänemark sind solche Motoren ab 2030 nicht mehr erlaubt. Schottland legte sich auf 2032 fest, Großbritannien und Finnland zielen den Stopp für 2035 an und Frankreich, Spanien und Lettland für 2040. Auch Österreich fordert mittlerweile ein fixes Verbot in der EU (Tech & Nature berichtete).