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ICP Token: Verdacht auf Insider-Handel vor dem Crash des Krypto-Assets

Dfinity-Logo an Office-Wand. © Dfinity Foundation
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Es war ein furioser Start in den Krypto-Handel, aber dann kam der stete Einbruch: Von 619 auf nur mehr etwa 40 Euro ist der Preis des lang erwarteten ICP Tokens innerhalb von nur etwa sechs Wochen gerasselt – das entspricht einem Wertverlust von knapp 94 Prozent. Nicht einmal die Spaßwährung SHIBA INU, selbst eine Kopie der Bitcoin-Persiflage Dogecoin, hat so stark in den letzten Wochen verloren.

Nun werden Vorwürfe laut, dass sich ICP-Token-Halter durch Insider-Trading nach dem Start des ICP Token, der von der Dfinity Foundation mit Sitzen in Zürich und dem Silicon Valley herausgegeben wird, bereichert haben könnten. Diese Vorwürfe äußert jedenfalls der Krypto-Unternehmer Miguel Morel aus New York, der auch an der Gründung des Stablecoin-Projekts Reserve beteiligt war. Seine relativ junge Firma Arkham Intelligence, die sich auf Analysen von Krypto-Assets spezialisiert hat, will verdächtige Trades von ICP Token auf Blockchains wie auch Exchanges beobachtet haben.

Dfinity-Gründer Dominic Williams. © Dfinity Foundation
Dfinity-Gründer Dominic Williams. © Dfinity Foundation

ICP fällt stärker als jeder andere Token

ICP ist generell als jener Token gedacht, der zum Bezahlen von Transaktionen auf der „Internet Computer“-Blockchain benutzt werden soll. Hinter dem Internet Computer, das als Plattform ähnlich Ethereum für dezentrale Apps positioniert wird, steckt Gründer Dominic Williams. Nachdem Williams bereits 2017 einen ICO machte und einige Millionen und dann 2018 viele Millionen Dollar Investment bei großen Namen wie Andreessen Horowitz oder Polychain Capital einsammelte, startete der ICP Token am 11. Mai 2021 an Exchanges. Nach einem starken Debüt brach der Kurs dann schnell ein.

„Auf seinem Höhepunkt war ICP das drittwertvollste Krypto-Asset, hinter Bitcoin und Ethereum, und war nach Marktkapitalisierung so viel wert wie Mastercard, Bank of America und PayPal. Im ersten Monat fiel der Preis von ICP deutlich stärker als der jedes anderen Top-100-Tokens. Insgesamt haben Kleinanleger, die ICP auf Coinbase oder anderen großen Krypto-Börsen gekauft haben, Millionen wenn nicht sogar Milliarden von Dollar“, heißt es nun seitens Arkham Intelligence in einem Report.

Schauten Kleinanleger durch die Finger?

Und in diesem Dokument wird nahegelegt, dass Personen, die in Verbindung zu Dfinity stehen, ICP Token im Gegenwert von bis zu 3,6 Milliarden Dollar auf Exchanges geworfen hätten, während es kleinen Retail-Investoren unnötig schwer gemacht bzw. verunmöglicht worden wäre, ICP zu handeln. Kleine Anleger hatten bereits 2017 in ICP Token investieren können, diese wurden aber erst 2021, also 4 Jahre später, auch handelbar gemacht. Die Abverkäufe der Token durch mutmaßliche Insider hätten dann zum schnellen Kollaps des Krypto-Assets beigetragen. Arkham Intelligence dokumentiert die Token-Bewegungen in seinem Report.

Arkham Intelligence hält aber auch fest, dass es keine echten Beweise für den vermuteten Insider-Handel habe. „Wir müssen anmerken, dass wir nicht mit Sicherheit sagen können, dass ICP-Insider ein Pump-and-Dump oder einen Rug Pull durchgeführt haben“, heißt es seitens Morels Unternehmen. „Wir haben keine direkte Bestätigung, dass die fraglichen Adressen zu ICP-Insidern oder dem Projekt selbst gehören oder dass die bei Börsen hinterlegten ICP-Token verkauft wurden.“ Man hätte jedenfalls 44 Adressen festgestellt, über die potenziell Insider die Token auf Exchanges gebracht hätten können – allerdings könne man die Adresse keinen Personen eindeutig zuordnen.

„Like the Dotcom Boom“: Dfinity Founder Explains Crash of the ICP Token

Dfinity-Gründer hat andere Erklärung

Dfinity-Gründer Williams selbst hat den Preisabsturz des ICP Token gegenüber Trending Topics ganz anders erklärt. Eigentlich hätte der Preis des Tokens nie so hoch steigen sollen – was er dann aber wegen großer Nachfrage und einer Verknappung des Angebots dann doch getan hätte.

„Es gab es eine regulatorisch-rechtliche Verwechslung im Zusammenhang mit einer US-Börse“, sagt Williams zu Trending Topics. „Wir waren nicht in der Lage, Verkäufe zu tätigen. Die Stiftung war nicht in der Lage, Verkäufe zu tätigen, und das kam leider in letzter Minute überraschend und führte zu einer Angebotsverknappung. Es gab eine große Nachfrage und Aufregung um den Internet Computer, und plötzlich waren wir nicht in der Lage, Verkäufe zu tätigen. Das ließ den Preis viel höher klettern, als ich es gerne gesehen hätte, und an einem Punkt waren wir mit 250 Milliarden Dollar voll verdünnt. Das ist eine Menge. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass der Preis viel niedriger bleibt und stetig steigt.“

In Bezug auf den Bericht von Arkham Intelligence und den darin enthaltenen Vorwürfen kontert die Dfinity Foundation. Man solle die Übertragung von Token von Coinbase Custody zu anderen Wallets zur sicheren Aufbewahrung nicht mit dem Verkauf von Token verwechseln“, heißt es seitens eines Sprechers. Auch wird bestritten, dass der Prozess, über den frühe Retail-Investoren ihre Token in Anspruch nehmen konnten, zu kompliziert oder zu technisch gewesen sei.

Zebras & Unicorns: Dfinity-Gründer Dominic Williams im Krypto-Rundumschlag

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