Ikea will, dass du Häuser für Wildbienen baust
Der schwedische Möbelriese Ikea hat ein Design und eine Bauanleitung für ein Wildbienen-Haus veröffentlicht. Der Unterschied zu herkömmlichen Ikea-Möbeln: Du musst auch das Material selbst besorgen und in einem Makerspace zurechtschneiden lassen.
Das Designer-Haus für Bienen kann sogar individualisiert werden. Dazu hat Ikea einen Konfigurator einrichten lassen, in dem man Stockwerke und Höhe des Mini-Bauwerks einstellen kann. Die kleinen Balkone sind nicht optional sondern fixer Bestandteil. Danach erhält der Nutzer einen Plan und eine genaue Bauanleitung.
Hartholz kaufen und ab in den Makerspace
Mit der Anleitung empfiehlt Ikea, sich an einen lokalen Makerspace zu wenden und bietet ein Verzeichnis an – in Wien wäre das beispielsweise das Happylab, in Linz etwa die Grand Garage. Die Kosten hängen vom Material ab – es sollte Hartholz sein – und von den Kosten für die Nutzung der CNC-Fräse in den Makerspaces. Das Design stammt übrigens von dem Studio Bakken & Bæck udn der Designerin Tanita Klein. Umgesetzt wurde das Projekt von Space10, dem Innovation-Lab von Ikea.
Nichts für Hobby-Imker
Das Bienen-Haus ist allerdings kein Bienenstock. Dort wird kein Honig und kein Wachs produziert. Es soll ein Haus für Wildbienen sein, die meist solitär leben, also nicht in großen Völkern wie Honigbienen. Sie gelten als besonders fleissige Bestäuber, laut der Projekt-Seite übernehmen sie den Job, für den normalerweise 120 Honigbienen benötigt werden.
Warum kein normaler Bienenstock? Die Imkerei ist aufwändig und erfordert eine gute Ausbildung. Ein weiterer Vorteil: Solitär lebende Wildbienen müssen weder Königin noch Honig beschützen und stechen deshalb höchstens, wenn man drauftritt.
Das Wildbienenhaus braucht nur gutes Material und einen geeigneten Standort: Es sollte auf die Morgensonne ausgerichtet sein und im Umkreis von 300 Metern Blumen als Nahrung bieten. Ikea gibt natürlich keine Garantie, dass das Haus auch tatsächlich Bienen anlockt – ein paar strategisch platzierte, heimische Wildblumenarten würden die Chancen allerdings vergrößern.