Pleite

ilvi: Steirisches MedTech meldet Insolvenz an, Passiva bei 1,8 Mio. Euro

Ilvi hat Schulden und musste Insolvenz anmelden. © Ilvi
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Das 2018 gegründete Startup ilvi mit Sitz in Gleisdorf (Steiermark) war auf die mobile Datenerfassung im Gesundheitsbereich spezialisiert. Noch im Gründungsjahr sicherte sich das Unternehmen ein Millionen-Investment vom VC eQventure. Jetzt wurde ein Antrag auf Sanierung eingereicht.

ilvi wollte von Beginn an den Pflegesektor digitalisieren und galt als Vorreiter in der Branche. Die entwickelte Hardware- und Software-Lösung, ein digitaler Assistent, erfasste Gesundheits- und Vitalwerte von Patient:innen direkt am Krankenbett (Trending Topics berichtete). Die erfassten Daten wurden anschließend in das Krankenhaus-Informationssystem übertragen und unterstützten das Pflegepersonal im Arbeitsprozess.

Nun gab der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt, dass ilvi einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beim Landesgericht Graz eingebracht hat. Das Unternehmen sei zahlungsunfähig und insolvenzrechtlich überschuldet. Die Verbindlichkeiten (Passiva) insgesamt rund 1,78 Millionen Euro. Derzeit sind bei ilvi elf Mitarbeitende beschäftigt. Geplant sei eine Fortführung unter Kostenreduktion sowie Restrukturierungsmaßnahmen.

„Umsatzerlöse nicht einmal annähernd erreicht“

Laut dem Kreditorenverband belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 1.784.278 Euro, davon entfallen 1,07 Millionen auf Bankverbindlichkeiten und rund 555.000 auf ein Darlehen. Insgesamt sind 27 Gläubiger betroffen. Sie sollen im Rahmen eines Sanierungsplans eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren erhalten.

Als Ursache für die Insolvenz heißt es seitens AKV: „Bei im Wesentlichen gleichbleibenden monatlichen Kosten konnten die geplanten Umsatzerlöse nicht einmal annähernd erreicht werden.“ Eine Verschlankung der Kostenstruktur sei nicht möglich gewesen, ebenso wenig eine weitere Darlehensgewährung.

Das Unternehmen plant jedoch, durch extreme Kostenreduzierung, Gesellschafterzuschüsse und neue Investoren einen Sanierungsplan zu erstellen, um den Betrieb fortzuführen. Dafür sollen die Bereiche Vertrieb und Verwaltung, Marketing, Reinigung sowie IT geschlossen werden. Neun Dienstnehmer:innen wären davon betroffen.

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