ImageBiopsy Lab: Millionensumme für das Health-AI-Startup, das Röntgenbilder analysiert
Knochenerkrankungen auf Röntgenbildern schnell und effizient erkennen: Das Wiener Health-Startup ImageBiopsy Lab arbeitet seit der Gründung 2016 an einer Software, die Radiologen und Orthopäden bei der Diagnose unterstützen soll. Die Firma, ein Spin-off des Medizintechnikunternehmens Braincon, setzt dazu Künstliche Intelligenz ein, die unterschiedliche Krankheitsstadien anhand von anatomischen Parametern in Kombination mit der Knochenstruktur analysiert.
USA als großer Zielmarkt
Für die Weiterentwicklung der Software und den Ausbau des Teams hat die junge Firma rund um Geschäftsführer Richard Ljuhar hat nun ein Millioneninvestment von Apex Ventures und dem aws Gründerfonds erhalten. Apex Ventures, 2017 mit einem Startup-Fonds von rund zehn Millionen Euro an den Start gegangen (Trending Topics berichtete), hält nunmehr 8,7 Prozent an dem Unternehmen, auch der aws Gründerfonds ist in dieser Größenordnung an IB Lab beteiligt.
“Wir sehen das größte Potential für unsere Lösungen vor allem im US-amerikanischen Raum, wo Mediziner in der Anwendung solcher Technologien einen entscheidenden Vorteil sehen”, sagt Richard Ljuhar, Geschäftsführer von IB Lab. In den USA könne man nach einer Zulassung durch die dort zuständige Behörde FDA bis Mitte 2019 ein zugelassenes Medizinprodukt der Klasse zwei anbieten. Derzeit ist die Software im Rahmen eines Pilotprojekts bei rund zwanzig Radiologen und Orthopäden im Einsatz. Künftig sollen auch die Hersteller von Röntgengeräten die Künstliche Intelligenz des Wiener Startups einsetzen können.
Anonymisierte Röntgenbilder
„Die IB Lab GmbH hat den Need des Marktes erkannt und übernimmt mit ihrer Lösung eine wesentliche Schnittstellenfunktion zwischen Ärzten und Technikern“, sagt Ralf Kunzmann, Geschäftsführer aws Gründerfonds. „Aufbauend auf weit über 100.000 Datensätzen anonymisierter Röntgenbilder gelingt es dem Team rund um Richard Ljuhar, eine digitale Brücke zwischen den qualitativen Anforderungen des Arztes und den quantitativen Anforderungen der Techniker zu schlagen. Dieses spezielle Know-How lässt sich auf viele weitere Bereiche ausdehnen.”
Der aws Gründerfonds verfügt über Beteiligungskapital in Höhe von etwa 70 Mio. Euro. Bis dato wurden mit Co-Investoren mehr als 149 Millionen Euro in 30 Beteiligungen investiert – dieses Jahr wurde etwa in eyeson, Toolsense, Rateboard, adverity oder Storyclash investiert.
„Uns begeistert die jahrelange Expertise von ImageBiopsy Lab, AI Modelle auf der Grundlage anatomisch-radiologischer und struktureller Parameter zu entwickeln. Mit ihrem Produkt kann das Unternehmen neben einer standardisierten Bewertung der aktuellen Situation auch künftige Knochenkrankheiten diagnostizieren“, so Andreas Riegler, Partner bei Apex Ventures, über das neue Investment. Apex Ventures hat sich bis dato auch an den beiden anderen Startups contextflow und Kivu Technologies, die beide ebenfalls mit Machine Learning arbeiten.