„Immer noch winzig“: Bitcoin erreicht Market Cap von einer Billion Dollar
Die Jubel-Tweets rauschen derzeit durchs Netzwerk wie an einem Feiertag. Ja genau, Bitcoin, der Liebling aller Crypto-Fans, hat einen neuen Meilenstein erreicht. Die Marktkapitalisierung hat am Freitag nachmittag erstmals eine Billion Dollar (das sind 1.000 Milliarden) erreicht. BTC wird aktuell bei 53.800 Dollar gehandelt, die 18,6 Millionen in Umlauf befindlichen Coins kommen zusammen auf den spektakulären Wert.
Das ist ein Meilenstein für die 12 Jahre alte Kryptowährung, den viele vor mehreren Monaten noch für unmöglich hielten. Wäre Bitcoin eine Firma, dann würde diese mit einem Market Cap von einer Billion Dollar auf Platz sechs der wertvollsten Unternehmen der Welt rangieren – hinter Apple, Saudi Aramco, Microsoft, Amazon und Alphabet, aber noch vor Tencent, Tesla und Facebook.
Doch solche Vergleiche sind in der Krypto-Gemeinde ohnehin verpönt. „Ein würdiger Meilenstein, aber immer noch winzig“, meint etwa Changpeng Zhao, CEO der weltweit führenden Krypto-Börse Binance.
Denn im Vergleich zur zirkulierenden Geldmenge oder auch einfach nur zum Goldmarkt ist Bitcoin vergleichsweise klein. Der Goldmarkt ist, je nachdem, welche Quelle man heranzieht, irgendwo zwischen 8 und 10 Billionen Dollar schwer, die weltweite Geldmenge wird jenseits der 90 Billionen Dollar geschätzt, der gesamte Aktienmarkt ist insgesamt grob 90 Billionen Dollar schwer.
„Nebenschauplatz“
Also noch viel Luft nach oben. Die Aktivitäten von Unternehmen wie PayPal, Mastercard oder Tesla in Sachen Krypto-Assets haben BTC weiter in den Mainstream geholfen. Doch trotz der neuen Größe wird das „digitale Gold, “ für das Bitcoin manche halten, von Finanzexperten weiter als „ökonomischer Nebenschauplatz“ bezeichnet. „Krypto-Vermögenswerte sind weiterhin die schlechteste Absicherung für größere Drawdowns bei Aktien, mit fragwürdigen Diversifikationsvorteilen bei Preisen, die so weit über den Produktionskosten liegen, während die Korrelationen mit zyklischen Vermögenswerten steigen, da Krypto-Besitz zum Mainstream wird“, meinen etwa die Analysten von JP Morgan.
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