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Immigram: Russischen Gründer:innen wird 1 Mio. Euro großer Startup-Preis aberkannt

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Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist mitten in der europäischen Startup-Szene angekommen. Denn nachdem am vergangenen Freitag das Startup Immagram der beiden Gründer:innen Anastasia Mirolyubova and Mikhail Sharonov die große „Slush 100 Pitching Competition“ im finnischen Helsinki gewonnen hatte, wird ihnen nun der mit einer Million Euro dotierten Award wieder weg genommen.

Sowohl die Veranstalter der Slush-Konferenz also auch die Investoren, die den Geldpreis vergeben, wollen davon absehen, ein Unternehmen mit starken russischen Verbindungen finanziell zu unterstützen. „In Anbetracht neuer Informationen über das Ausmaß der Aktivitäten des Gewinners des Slush 100 Pitching Competition in Russland hat Slush beschlossen, den Gewinn zu widerrufen“, heißt es in einer Stellungnahme seitens der Veranstlter. „Slush hat die teilnehmenden Fonds, die derzeit ihre individuellen Bewertungen durchlaufen, aufgefordert, ihre Investition in Immigram zurückzuziehen. Slush entschuldigt sich für dieses Versehen. Wir hätten die Geschäfte aller Teilnehmer genauer prüfen sollen, bevor wir sie zum Wettbewerb zugelassen haben.“

Denn konkret geht es weniger darum, dass die Immigram-Gründer:innen Mirolyubova and Sharonov aus Russland sind – sie sind bereits 2016 nach Großbritannien gegangen und sind außerdem auch an anderen Orten tätig. Es geht vor allem darum, dass Immigram vor allem Geschäft in Russland macht. Prinzipiell ist das Startup als als Relocation-Plattform positioniert, um IT-Spezialist:innen etwa aus Russland, derUkraine, Belarus, Indien oder den USA dabei zu helfen, sich in anderen Regionen der Welt anzusiedeln. Dann aber wurden am Wochenende Screenshots veröffentlicht, die zeigen, dass Immigram.io Personal in Moskau sucht.

Wogen auf Linkedin gingen hoch

Da gingen die Wogen auf Linkedin hoch – vor allem VCs aus Polen beschwerten sich lautstark darüber, warum ein Startup mit Russland-Geschäft in Zeiten, in denen ukrainische Städte bombardiert werden, einen solchen Preis gewonnen könnte. Vor allem ein Posting von Yaroslav Krempovych von Movens Capital in Warschau ging viral. „Während einige Startup-Gründer an der Front für das Leben ihrer Familien und Angehörigen und die Freiheit ihres Landes kämpfen und sterben, versuchen andere, den Russen zu helfen, den Folgen ihrer Handlungen und Unterlassungen zu entgehen…“, machte er seinem Ärger Luft.

Bevor die Slush-Veranstalter:innen die Aberkennung des Preises verkündeten, zogen die Immigram-Gründer:innne selbst die Reißleine und posteten: „Immigram steigt aus dem Slush-Wettbewerb aus. Wir werden die Ukraine weiterhin unterstützen und ein Unternehmen für Millionen von talentierten Menschen aufbauen, die sich international bewegen wollen.“

Bereits zuvor hatten die Slush-Veranstalter sich festgelegt und verlautbart: „Slush steht an der Seite der Ukraine und verurteilt die russische Invasion in der Ukraine. Aus diesem Grund gehen wir keine Partnerschaften mit russischen Unternehmen oder Fonds ein und akzeptieren keine Startup- oder Investorenanträge von Unternehmen mit Sitz in Russland.“ Die Geldgeber des Preises – Accel, General Catalyst, Lightspeed Venture Partners, NEA und Northzone sollen sich zur Aberkennung des Preises entschieden haben, weil Immigram so viele russische Kund:innen hat und ein Investment in diesem Lichte „unangemessen“ erscheint.

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