Web Summit

Improbable-CEO: „Metaverse ist keine Business Opportunity für Gaming-Firmen, aber für alle anderen“

Improbable-CEO Herman Narula. © Improbable
Improbable-CEO Herman Narula. © Improbable
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Da mag Krypto-Winter sein, so lang und tief wie er will – aber Metaverse, Web3 und Krypto-Assets werden am Web Summit in Lissabon trotzdem rauf und runter gepredigt. Herman Narula, Mitgründer und CEO des britischen Tech-Unicorns Improbable, hat sogar einen eigenen Slot auf der großen Bühne gegeben, um die „Wahrheit“ über das Metaverse zu verraten – also wie es wirklich funktionieren soll und worauf es wirklich ankommt.

Kurz zu Improbable: Das britische Startup, mittlerweile schon zehn Jahre alt, wurde dafür bekannt, große virtuelle Welten mit vielen Bewegungen darin simulieren zu können. So wurde etwa vor mehreren Jahren die nordenglische Stadt Manchester 1:1 nachgebaut und darin die Bewegungen von 100.000 Menschen mitsamt Verkehr simuliert. Nur, fragte man sich damals – wozu? Mit dem relativ neuen Metaverse-Thema hat Narula nun endlich eine Bestimmung für die Software gefunden.

„Facebook ist zu stark auf VR fokussiert“, sagte Narula im Rahmen des Web Summit. Tatsächlich will Mark Zuckerberg seine Nutzer:innen via VR-Brille in Horizon Worlds einsteigen lassen, um sich dort unterhalten zu lassen oder in einer virtuellen Umgebung zu arbeiten. Doch bei Improbable, das auch der Tech-Partner von „The Otherside“ (das „Metaverse“ des Bored Ape Yacht Club, Trending Topics berichtete), sieht man das anders. Nicht ein einzelner großer Player wie Meta solle das Metaverse bauen, sondern ein Netzwerk von Unternehmen. Am liebsten ein Netzwerk, das die hauseigene M2-Plattform verwendet.

The Otherside: NFT-Käufer:innen bekommen erste Einblicke ins Metaverse

Interaktionen pro Sekunde

Denn die, so meint Narula, sei technologisch überlegen. Der Vergleich, den er zu anderen zieht, basiert auf der Maßeinheit „Operations Per Second“ (OPS). Also: Wie viele Interaktionen pro Sekunde schafft die virtuelle Umgebung, wenn tausende oder zehntausende Nutzer:innen gleichzeitig interagieren? Bei Multiplayer-Game Fortnite seien es derzeit 10.000 OPS, doch die M² (MSquared)-Plattform von Improbable solle 300 Millionen OPS schaffen.

Wer aber soll nun diese Software-Plattform nutzen? „Das Metaverse ist keine Business Opportunity für Gaming-Unternehmen, aber für alle anderen“, meint Narula. Und zählt auf: Brands, Celebrities, große Sportvereine, Content Creators  – also im Prinzip alle, die über große Reichweite verfügen oder diese anstreben, aber den Traffic weg von YouTube und Co hinein in ihr eigenes Universum holen wollen. “Das ist die echte Opportunity”, meint der Improbable-CEO, dort könne man die „Audience“ erst richtig monetarisieren, ohne Revenue-Sharing mit Big Tech machen zu müssen.

Und, du wirst es dir schon denken, bei dieser Monetarisierung kommt natürlich Krypto ins Spiel. „Krypto ist der einzige Möglichkeit, um das Web3 zu monetarisieren“, so Narula. Nur per Blockchain könne man in den virtuellen Umgebungen Werte teilen und Eigentum eindeutig definieren. „Die Ökonomie des Metaverse wird per Krypto gemanagt.“ Wie er sich dieses Metaverse dann vorstelle? es solle ein „Netzwerk“ werden, wo Improbable nur ein kleiner Teil gehört, und wo andere Firmen investieren können.

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