Virtuelle Welten

Improbable: Wenn jemand die Matrix baut, dann ist es wohl dieses britische Startup-Einhorn

Herman Narula (CEO) und Rob Whitehead (CTO) von Improbable. © Improbable/Facebook
Herman Narula (CEO) und Rob Whitehead (CTO) von Improbable. © Improbable/Facebook
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Sollten wir alle eigentlich in der Matrix leben, dann hat wahrscheinlich diese Firma sie gebaut: Das britische Startup Improbable hat mit SpatialOS eine Software, mit der man virtuelle Welten simulieren kann. Möglich ist etwa, eine Stadt mitsamt ihren Einwohnern dauerhaft zu simulieren. Die Jungfirma rund um CEO und Mitgründer Herman Narula hat für dieses Konzept eine dicke Bewertung bekommen: Nach einem Investment des japanischen Konzerns Softbank (mehr dazu hier), Horizons Ventures und Andreessen Horowitz in der Höhe von 500 Millionen Dollar ist Improbable in den kleinen Kreis europäischer Einhörner aufgerückt – eine Firma also, die mit mehr als einer Milliarde bewertet wird.

SpatialOS ist eine Cloud-Software, mit der andere Firmen arbeiten. Das britische Startup Immense Simulations zum Beispiel hat damit die nordenglische Stadt Manchester 1:1 nachgebaut und darin die Bewegungen von 100.000 Menschen mitsamt Verkehr simuliert. Weitere Kunden sind etwa das britische sowie das US-amerikanische Verteidigungsministerium. Damit die virtuellen Welten von Improbable auch berechnet werden können, ist wiederum Google notwendig: SpatialOS läuft in der Google Cloud.

Aus Spiel wird Ernst

„Im Grunde wollen wir die Matrix bauen“, sagt Narula heute. Dabei ist seine Software ursprünglich dafür ausgelegt, damit Spieleentwickler schneller und einfacher virtuelle Game-Welten schaffen können. Multiplayer-Spiele wie „Worlds Adrift“, „Chronicles of Elyria“ oder „Lazarus“ wurden mit Hilfe von SpatialOS gebaut. Doch jetzt will sich Improbable völlig anderen Branchen zuwenden und etwa Städteentwickler oder Epidemologen Simulationen bauen lassen. Von der ursprünglichen Idee, selbst ein Spiel zu machen, sind Narula und seine Mitstreiter längst abgekommen.

Gemeinsam mit der britischen Regierung hat man etwa die gesamte Internet-Infrastruktur auf dem Planeten simuliert. Das ermöglicht festzustellen, was passiert, wenn ein Internet Service Provider (ISP) Ausfälle hat und welche Dienste und Kunden betroffen sind. Ein weiteres Einsatzgebiet: SpatialOS wurde bereits dazu eingesetzt, um zu berechnen, wie sich Flotten selbstfahrender Autos am besten steuern lassen.

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Improbable simuliert das Internet. © Improbable
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