In Linz misst jetzt eine der weltweit präzisesten Stationen die Luftqualität
In der Linzer Tabakfabrik wird die Luftqualität derzeit ganz besonders genau gemessen. Die neue Messstation RHEA kann winzigste Feinstaub-Partikel erkennen und von größeren Teilchen unterscheiden. Sie kann insgesamt 14 Luft-Bestandteile erkennen – neben CO2, Methan, Ozon und beispielsweise Luftfeuchtigkeit, misst sie sogar den Lärm ihrer Umgebung.
Hinter dieser Station, die zu den präzisesten ihrer Art gehört, steckt das Linzer Unternehmen ATMOS, das in der Überzeugung gegründet wurde, dass die Luftqualität für Gesundheit und Klima entscheidend ist. Mastermind hinter ATMOS ist der Linzer Unternehmer Chris Müller, dessen Tochter an einer seltenen Lungenerkrankung leidet. Müller ist auch Leiter des Innovations- und Kreativitätszentrums Tabakfabrik und hat das Luftgüte-Startup gemeinsam mit dem Gründer des IT-Unternehmens Catalysts, Christian Steindl, gegründet.
Historische Entwicklung der Luft
„Nur, wenn die Luftbedingungen exakt verortet werden können, gelingt es auch, mit gezielten Maßnahmen nachhaltig etwas zu verändern“, sagt Müller zum Start des Feldtests von RHEA. Die Daten der Bodenstation werden durch eine intelligente Software mit Satellitendaten und Werten aus anderen Datenbanken angereichert, um so ein möglichst exaktes Bild der Luftqualität zu erhalten. Möglich werden so auch Aussagen über die historische Entwicklung, die wiederum genauere Prognosen ermöglichen. Diese Daten sollen nicht nur Profis zur Verfügung stehen: Nutzer können sie sich in Echtzeit über eine App anzeigen lassen – so zumindest die Vision von Müller.
Vision: Ganze Dörfer mit guter Luft
Noch steht ATMOS damit am Anfang. Neben der Station in Linz werden zunächst weitere Teststationen in Wien an das System angeschlossen: Im „Cape 10“, das noch heuer beim Wiener Hauptbahnhof fertiggestellt wird und sich sozialen Innovationen und Services widmet, und am Dach der TrIIIple Towers der Soravia Group. Soravia ist wie das Architekturbüro Coop Himmelb(l)au auch Partner von ATMOS, denn die Vision von Müller ist viel größer als ein Netzwerk an Messstationen. Geplant sind unter anderem Ressorts, in denen sich Menschen an bester Luft erholen können – ganze Küstendörfer mit Architektur, die die Verteilung der guten Meeresluft zusätzlich begünstigt.
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