2 Minuten 2 Millionen

Indica Skincare: Wie eine Cannabis-Hautcreme den Massenmarkt erobern will

Christoph Richter (li.) und Alexander Lacina mit ihrer Cannabis-Gesichtscreme © Indica Skincare
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CBD (kurz für Cannabidiol) ist der kleine, legale Bruder von THC (Tetrahydrocannabinol) und ihm wird schon seit Jahren ein Milliardenmarkt vorausgesagt. Ein österreichisches Startup will ganz vorne mitmischen, hat am Weg an die lukrative Spitze aber zahlreiche Hürden zu nehmen.

Nach viel Hin-und-Her ist das Jungunternehmen, das bereits unter den Marken CBDoken und Blattgold aufgetreten ist, nun bei Kosmetik gelandet – und diesmal scheint die Rechnung aufzugehen: Die CBD-Hautpflege Indica Skincare ist demnächst im Einzelhandel erhältlich und in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ zu sehen.

Mit der höchsten CBD-Konzentration

CBD wird als zähflüssige, ölige Substanz aus der Cannabis-Pflanze gewonnen. Nimmt man sie zu sich, ist die Wirkung entspannend, beeinträchtigt die Verkehrstüchtigkeit bei normaler Dosis aber nicht. Die Substanz wird auch etwa in der Schmerztherapie angewandt. In der Gesichtscreme von Indica Skincare soll CBD dafür sorgen, dass sich Hautzellen schneller erneuern und antioxidativ, entzündungshemmend und entgiftend wirken. In Europa handle es sich um die Gesichtscreme mit der höchsten CBD-Konzentration, heißt es auf der Website.

Lange Suche nach dem richtigen Markt für CBD

Die beiden Gründer, Alexander Lacina und Christoph Richter, kommen eigentlich gar nicht aus der Kosmetikbranche. Angefangen hatte alles 2018, als Lacina Richter davon überzeugte, dass legales CBD als Markt „gerade explodiert“, erinnert sich Richter im Gespräch mit Trending Topics. Der Erstversuch war ein Kryptoprojekt mit dem Plan, den CBD-Handel zu dezentralisieren. Als das bei Investoren nicht das erwartete Interesse weckte, wollten sie in den Lebensmittelbereich: „Das hatte noch niemand gemacht“, so Richter.

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Doch gerade, als das Öl Blattgold in den ersten Lokalen Speisen veredelte, machten ihnen die EU und die österreichische Regierung einen Strich durch die Rechnung – zumindest bis zur Umsetzung der Novel-Food-Verordnung darf CBD nicht als oder in Lebensmitteln verkauft werden. „Wir wollten immer legal agieren und alle notwendigen Zertifizierungen vorweisen können, um auch für große Partner infrage zu kommen“, erklärt Richter. Der nächste Markt, der ihnen einfiel, war eben die Kosmetikbranche.

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„Einige tausend Stück“ verkauft

Produziert wird die Hautcreme, die es mittlerweile als Gesichtscreme und als Augencreme gibt, von einem Naturkosmetik-Hersteller, der laut dem Mitbegründer bereits 20 Jahre Erfahrung hat. Seit Sommer 2019 ist die Creme erhältlich und kommt gut an – zumindest medial. Laut Richter wurden bereits „einige tausend Stück“ verkauft. „Der Erfolg hat sich aber nicht so schnell eingestellt, weil es sehr viele Kosmetiklinien gibt“, wie der Jungunternehmer schnell feststellen musste. Seit Herbst arbeite man deshalb daran, Indica „auf breitere Beine zu stellen“. Das Startup arbeitet mit Experten für den Vertrieb auf Amazon zusammen und hat es geschafft, in Apotheken gelistet zu werden und demnächst auch in weiteren Geschäften.

Ziel ist Co-Branding mit etablierten Marken

Die Vision von Richter ist es, Indica Skincare als verlässlichen CBD-Partner der Kosmetikbranche zu positionieren. Eigene Produkte würden dann eine Nebenrolle spielen, denn viel lukrativer wäre es, wenn etablierte Marken ein Co-Branding machen würden – auf der Creme also dann nur klein steht, dass sie „powered by Indica Skincare“ ist. Spannend findet Richter auch den Hospitality- und Spa-Bereich – „Hotels suchen immer etwas Neues, um Gäste in den Spa-Bereich zu locken“, ist er überzeugt.

In Oberösterreich soll eine Bio-CBD-Farm wachsen

Schon bald will das Startup auch das CBD selbst herstellen. Bisher setzt Indica Skincare auf einen Produzenten aus den USA, der das Öl „nach unseren Vorgaben und EU-konform“ herstellt, erklärt der Gründer. Das Jungunternehmen habe sich in Oberösterreich aber bereits ein paar Hektar gesichert, um selbst Hanf anzubauen und CBD-Öl zu extrahieren. Das dauere allerdings noch bis nächstes Jahr, schätzt Richter, weil es nämlich eine Bio-zertifizierte Landwirtschaft und Produktion werden soll.

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