INDIMA: Fachkräftemangel mit KI-Lösung bekämpfen
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Das oberösterreichische Startup INDIMA hat sich einer dringenden Herausforderung angenommen: Der Anerkennung ausländischer Qualifikationen in Österreich. Laut Mitgründer Emin Vojnikovic dauert der herkömmliche Prozess oft bis zu sechs Monate – eine Hürde für internationale Fachkräfte und ein teures Problem für die Wirtschaft. Mit einer KI-basierten Software will INDIMA diesen Ablauf revolutionieren.
„Wir sind bereit, das Produkt ist fertig“
Die Software von INDIMA analysiert und bewertet im Ausland erworbene Abschlüsse und vergleicht sie mit österreichischen Standards. Damit soll der Anerkennungsprozess auf wenige Minuten verkürzt werden. Dadurch soll die Chancengleichheit verbessert und die Integration internationaler Fachkräfte in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Für Behörden und Hochschulen könnte das eine massive Entlastung bedeuten – der Verwaltungsaufwand für Anträge beträgt derzeit rund 60 Stunden pro Fall und verursacht jährliche Kosten von 30 Millionen Euro. INDIMA sieht hier ein Einsparpotenzial von bis zu 20 Millionen Euro.
Nach eineinhalb Jahren Entwicklungszeit ist das Produkt nun marktreif, so die Gründer. Das Team hat erste Gespräche mit Hochschulen geführt, um die Software dort zu implementieren. Auch für Privatpersonen ist die Lösung auch verfügbar: Eine digitale Vorprüfung kostet aktuell 19,90 Euro statt ursprünglich 99 Euro und liefert eine schnelle Einschätzung zur Gleichwertigkeit von Qualifikationen.
Emin Vojnikovic ist sich sicher: „Man darf sich nicht vor Technologie scheuen. Wir sind bereit, das Produkt ist fertig, und es ist da um eingesetzt zu werden und Menschen zu helfen.“
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Neue Perspektiven durch KI
INDIMA möchte nicht nur die Dauer des Anerkennungsprozesses verkürzen, sondern auch die Transparenz erhöhen. Die Plattform gibt eine klare Übersicht darüber, wie ausländische Abschlüsse mit österreichischen Standards vergleichbar sind. Dies könnte insbesondere für internationale Studierende und Fachkräfte von Vorteil sein, die sich eine langfristige Karriere in Österreich aufbauen möchten.
Die digitale Lösung soll dazu beitragen, das Potenzial ausländischer Talente besser zu nutzen und deren Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Investor:innen noch skeptisch
Die 2 Minuten 2 Millionen-Investor:innen bemängeln, dass INDIMA nur einen Teil des Problems löst, da die finale Anerkennung weiterhin durch Behörden erfolgen muss. Auch die prognostizierten Einsparungen reichen manchen noch nicht aus, um ein Investment zu rechtfertigen. Christian Jäger rät zur Zusammenarbeit mit großen Jobvermittlern, um das Geschäftsmodell weiter auszubauen.
Das Startup fordert 10 Prozent für 200.000 Euro, doch die Investor:innen sind zurückhaltend. Sie finden die Idee grundsätzlich spannend, sehen sich jedoch nicht als die richtigen Ansprech- und Geschäftspartner. Das Thema liegt zu weit außerhalb ihres Kompetenzbereichs, weshalb sie keine direkte Unterstützung anbieten können.
Der Gründer von INDIMA tritt am 27. Februar bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen vor die Investor:innen-Jury. Mehr Infos zu allen Startups der neuen Staffel gibt es hier.
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