Inflation Reduction Act sorgt für Solar-Boom in den USA
Der „Inflation Reduction Act“ (IRA) ist das bisher größte Klimaschutzpaket in den USA und hat somit auch Auswirkungen auf die Solarindustrie. Seit der Verabschiedung des IRA haben US-amerikanische Solar- und Speicherunternehmen über 100 Milliarden US-Dollar an Investitionen angekündigt. Die Produktion von Solar- und Speicheranlagen boomt in den USA, da in den letzten Jahren 51 Fabriken für Photovoltaik (PV) angekündigt oder erweitert wurden. Diese neuen Fabriken werden fast 20 Milliarden US-Dollar in amerikanische Gemeinden investieren, rechnet die Solar Energy Industries Association (SEIA) in einer neuen Analyse vor.
Der „Inflation Reduction Act“ (IRA) der Biden-Administration ist mit 369 Milliarden Dollar das bisher größte Klimaschutzpaket der Geschichte und kommt mit massiven Subventionen für alles, was mit erneuerbarer Energie zu tun hat, daher. Für E-Autos gibt es etwa stattliche Förderungen, aber auch für Kraftwerke und Co. Die Subventionen sind so attraktiv, dass immer mehr Firmen und Startups aus Europa sich den USA zuwenden, weil sie dort günstiger produzieren können.
Für die USA in der Energiewende ist der IRA aber ziemlich positiv, insbesondere für die PV-Industrie. Seit der Verabschiedung des IRA wurden insgesamt 155 Gigawatt (GW) neue Produktionskapazitäten entlang der gesamten Solar-Wertschöpfungskette angekündigt. Dies umfasst Solar-Modul-Kapazitäten, Solarzellen, Siliziumbarren und -wafern sowie Wechselrichter-Kapazitäten. Zusätzlich wurden 65 GWh an Energiespeicher-Kapazität in 14 neuen oder erweiterten Anlagen angekündigt. „In 10 Jahren wird genug Solarenergie installiert sein, um jedes Haus östlich des Mississippi mit Strom zu versorgen“, so die SEIA.
IRA sorgte auch für Streit
In den nächsten 10 Jahren wird der IRA zu einer 48% höheren Solarinstallation führen als ohne den IRA zu erwarten wäre, so die SEIA weiter. Bis 2033 wird die USA eine installierte Gesamtsolarkapazität von 669 GW haben, mehr als das Vierfache der heutigen Kapazität. Bis 2031 wird die Solarenergie mehr Strom erzeugen als alle US-Kohlekraftwerke im Jahr 2022.
„Der IRA wird in den nächsten 10 Jahren zusätzlich 160 GW an Solarleistung bringen und über 565 Milliarden US-Dollar an neuen Investitionen generieren. Die jährlichen CO2-Einsparungen der Solarindustrie werden von 169 Millionen metrischen Tonnen auf über 459 Millionen metrische Tonnen bis 2033 steigen“, heißt es weiter. Die Beschäftigung in der Solarbranche werde sich in den nächsten 10 Jahren fast verdoppeln, von derzeit 263.000 auf 478.000 im Jahr 2033. Die Anzahl der Arbeitsplätze in der Solarherstellung wird bis 2033 auf über 100.000 steigen.
Die durch den IRA geförderte Solarinstallation wird in den nächsten 10 Jahren zusätzliche 665 Millionen metrische Tonnen CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Szenario ohne IRA ausgleichen. Bis 2033 werden die US-amerikanischen Solareinrichtungen 459 Millionen metrische Tonnen CO2 pro Jahr ausgleichen, was 30% der CO2-Emissionen des US-amerikanischen Stromsektors im Jahr 2021 entspricht.
Der IRA ist nicht unumstritten. Gerade die EU sieht sich davon benachteiligt, weil US-Subventionen für Green- und ClimateTech den Wettbewerb verzerren könnten. Die EU hat deswegen dem IRA den eigenen Net-Zero Industry Act entgegen gesetzt (Trending Topics berichtete).
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