Interview

INiTS-CEO Irene Fialka: Warum es besser ist, eine Frau im Startup-Team zu haben

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Shpock, Eversports, indoo.rs, myClubs, FoodNotify, HappyMed oder mySugr: Mehr als 250 Startups waren bereits Teil des Inkubators INiTS Gründerservice, der seit 2002 existiert. Anfang des Jahres hat es mit dem MedTech Marinomed ein Alumni sogar bis zum Börsengang geschafft. Mit dem Health Hub Vienna hat INiTS einen neuen Accelerator für Health-Startups gemeinsam mit Uniqua, Pfizer, der Wirtschaftsagentur Wien, der Medizinischen Universität Wien, Pioneers und KPMG ins Leben gerufen, um Wien als Standort für internationale Life-Science-Startups zu positionieren.

CEO Irene Fialka spricht mit im Interview über die Challenges für Gründer, den Health Hub Vienna, wie sich INiTs mit Phantom Shares an Startups beteiligt und wie 2019 zum Jahr von Female Entrepreneurship werden kann.

Trending Topics: Wie hast du die Geschichte von Marinomed mitverfolgt? Sie waren im Inkubator von INiTS und sind jetzt ein großes Unternehmen. War es damals schon absehbar, dass sie es so weit bringen?

Irene Fialka: Ich habe Marinomed von Anfang an bei der INiTS begleitet, und schon damals war klar, dass das ein einzigartiges Team mit einer einzigartigen Geschäftsidee ist. Aber einen IPO mehr als ein Jahrzehnt vorauszuplanen, das ist ganz ganz schwierig. Das ist der erste IPO von jenen Startups, die wir mit begleitet haben und ist alleine deswegen für uns besonders spannend gewesen.

Ein wichtiger Markt für INiTS ist der Bereich Life Science und BioTech, wo es mit dem Health Hub Vienna eine eigene Initiative gibt, um Wien als Standort für das Thema wichtiger zu machen. Wie läuft das bisher?

Wien war als Life-Sciences-Standort immer schon stark. Das ist glaube ich auch der Grund, warum es den Health Hub Vienna jetzt überhaupt gibt. Die INiTS selber begleitet schon seit 16 Jahren Life-Sciences-Startups als akademische Spin-offs von Universitäten und hat deswegen sehr viel Erfahrung. Marinomed ist ein gutes Beispiel dafür. Der Health Hub Vienna ist eine jüngere Initiative gemeinsam mit unseren Launching Partner Uniqa und Uniqa Stiftung, die gemeinsam dem Fokus auf Gesundheit legen und dort Innovation fördern wollen. Wir haben weitere Partner zusammen getrommelt, weil wir sehen, dass Innovation in der Gesundheitsökonomie ganz besonders schwer ist. Die E-Health-Startups sind eigentlich Pioniere, weil sie vor der Regulative vorne weg laufen.

Durch den Inkubator INiTS sind bisher mehr als 250 Startups gegangen. Was bekommen Startups hier, was sie anderswo nicht bekommen?

Unsere Startups realisieren im Durchschnitt 12 Mal so viel Follow-on-Investments als im globalen Durchschnitt. Wir machen das seit 16 Jahren und haben Erfahrung und ein Netzwerk aufgebaut von, dem Gründer und Gründerinnen profitieren können. Wir haben in den unterschiedlichsten Domänen Kontakte, die Gründer nutzen können, und wir können in allen Domänen auf erfahrene Gründer zurück greifen.

INiTs ist es ein besonderes Anliegen, rund um Hightech-Patente von Universitäten Startups zu bauen. Wie funktioniert dieses Programm?

START:IP haben wir heuer bereits zum dritten Mal gemacht. An den Universitäten gibt es geistiges Eigentum, aber die Forscher und Forscherinnen sind keine Gründer. Da fehlt dieser Drive eines Gründer, also das Pferd vorm Karren, dieses Startup auf die Straße zu bringen. Wir sehen im Ökosystem immer mehr potenzielle Gründer, die aber sagen, dass ihnen noch nicht die richtige Idee gekommen ist. Diese Lücke können wir schließen. Wir haben mit österreichischen Universitäten begonnen und sind auf positives Feedback von internationalen Universitäten, etwa aus Ungarn gestoßen. Wir denken aber auch über die Universitäten hinaus in Richtung Spin-offs von Unternehmen. Auch da sind wir bereits auf positives Feedback gestoßen.

Es zeichnet sich ab, dass 2019 das Jahr von Female Entrepreneurship werden könnte. Warum braucht es eigene Initiativen für Frauen im Unternehmertum?

Es braucht bei manchen Themen einfach dieses Vertrauen, dass die Gruppe, das Netzwerk ein Verständnis für das Problem hat. Das ist bei Female Founders genauso wie bei Artificial Intelligence oder Life Sciences.

Welche Probleme haben Frauen, die Männer in der Startup-Szene nicht so wahrnehmen?

Es tun sich Gründer genauso schwer wie Gründerinnen. Es gibt aber Studien, die zeigen, dass US-Startups mit einer Gründerin an Bord drei Mal so wahrscheinlich ein Investment von einer VC-Gesellschaft, bei der eine Frau als Partnerin dabei ist, bekommen als von einem VC, bei dem es keine Frau als Partnerin gibt. Diese Studie zeigt auch, dass jene Startups, bei denen eine Frau dabei ist, in der zweiten Runde höhere Bewertungen bekommen und besser beim Wachstum und bei der Umsatzentwicklung sind. Also wir lassen da einfach Potenzial liegen.

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