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INiTS: Sensoren-Startup Sonic Catch gewinnt beim Demo Day

Am INiTS Demo Day. © INiTS
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12 Startups, 8 Juroren: Beim 8. Demo Day des universitären Inkubator INiTS am Mittwoch Abend in Wien konnte eine Jungfirma die Anwesenden besonders begeistern. Das Startup Sonic Catch von Gründer Stefan Radel konnte die Jury überzeugen und den Hauptpreis mit nach Hause nehmen.

Sonic Catch entwickelt einen Sensor zur Messung sehr keiner Teilchen in Flüssigkeiten fürs industrielle Umfeld. Der Sensor soll mit Hilfe einer so genannten Ultraschallfalle sehr kleine Teilchen erfassen können und soll so zu einer genaueren Messung von Prozessen in Industrieanlagen beitragen. Für Anwender soll die Sonde, mit der man etwa Kristallisationsprozesse messen kann, rund 40.000 Euro kosten. Geschützt ist die Technologie durch zwei Patentfamilien.

INiTS will selber in Startups investieren

INiTS, das kürzlich eine Förderung von 5,9 Millionen Euro durch Stadt Wien und Bund zugesprochen bekam (Trending Topics berichtete) will künftig nicht mehr nur Fördergelder vergeben, sondern selbst in die hauseigenen Startups investieren. Dem neuen Modell nach kann sich das Gründungsservice, das als Unternehmen von der Universität Wien, der Technischen Universität Wien und der Wirtschaftsagentur Wien betrieben wird, mit bis zu 100.000 Euro an Startups über so genannte „Phantom Shares“ virtuell beteiligen.

Dabei ist 1 Prozent bei einer Standardbewertung von einer Million Euro also 10.000 Euro wert. INiTs hat Genussrechte bei einer solchen virtuellen Beteiligung, die Jungfirma muss das Geld also unter bestimmten Bedingungen zurückzahlen – etwa, wenn es eine erste Finanzierungsrunde macht.

„Man muss auch Stop sagen können“

Vor den Pitches gab Fedrik Debong, Mitgründer des Erfolgs-startups mySugr (dieses Jahr um rund 80 Mio. Euro an Roche verkauft, Trending Topics berichtete), Einblicke in den Werdegang seiner Firma – und den anwesenden Startups Rat mit auf den Weg. “Man muss auch manchmal Stop sagen können, wenn es nicht mehr läuft. Manchmal ist das eigene Leben, deine Gesundheit und deine Familie wichtiger als dein Startup”, sagte Debong.

mySugr ist eines von rund 220 Startups, die INiTS seit 2002 in seinen Inkubator aufgenommen hat. Insgesamt, so Geschäftsführerin Irene Fialka, hätte diese Firmen zusammengerechnet rund 500 Mio. Euro aufgenommen, zwei Drittel davon Privatkapital.

© INiTS
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Die weiteren Startups am Demo Day

Die Bandbreite der Jungfirmen, die am Demo Day präsentierten, war groß. Das sind die 11 Startups, die neben Sonic Catch pitchten:

1. ADx Applied Diagnostics: Das Startup bietet einen Computer-basierten Algorithmus, mit dem eine schnellere und günstigere Diagnose von Krebstumoren ermöglicht werden soll. Das Team sucht derzeit Trainings-Daten, mit denen die AI gefüttert werden kann, und steht dabei gerade in Verhandlungen mit verschiedenen Einrichtungen.

2. Naboto: Weil Wartezeiten und so genannte „No Shows“ Arztpraxen, Gesundheitszentren und Patienten viel Zeit und Geld kosten, will das Startup Naboto einen Algorithmus entwickeln, der die Buchung und Abwicklung von Terminen optimieren kann. Anwender sollen für die Nutzung eine Grundgebühr und Erfolgsbeteiligung (“Pay per no Show”) bezahlen.

3. Emma: Das Grazer Unternehmen exthex will einen Online-Marktplatz für Pflegehelfer aufbauen. Das soll insbesondere Arbeitstätigen, die sich um Angehörige kümmern und sich keine 24-Stunden-Betreuung für den Pflegebedürftigen leisten können, helfen. In Österreich wird 80 Prozent der Betreuung durch Angehörige geleistet, zwei Drittel davon sind berufstätig.

4. Projekt Volare: Ein wirklich außergewöhnliches Projekt. Ein Team von Flugzeug-Experten, die bereits am A380, am Eurofighter oder am Solarflugzeug Solar Impulse mitgearbeitet haben, wollen einen Senkrechtstarter für zwei Passagiere bauen. Dieser soll vollkommen elektrisch betrieben sein und außerdem auch einmal autonom fliegen können. Für 2020 ist ein voll funktionsfähiger Prototyp geplant, dafür benötigt werden rund 8 Millionen Euro.

5. WisR: Das Team, das sich im Wiener Impact Hub angesiedelt hat, hat sich Social Entrepreneurship verschrieben. Die Gründer Klaudia Bachinger, Martin Melcher und Carina Roth wollen mit einer Online-Plattform Menschen in Pension, die noch weiter arbeiten wollen, an passenden Unternehmen vermitteln. Zielgruppe sind in einem ersten Schritt die so genannten „Silver Ager“, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden.

6. Janus Cloud: Das Projekt der Wiener aiONfire GesbR ist ein virtueller IT-Administrator, der Firmen bei der automatisierten Verwaltung von Servern unterstützen soll. Die Software soll einfach über einen Chatbot bedient werden können.

7. Vienna Textile Lab: Das Team will umweltfreundliche Textilfarben herstellen, indem gezüchtete Bakterien zu Farben weiter verarbeitet werden. So will man den Verbrauch von Erdöl, der derzeit in der Farbindustrie sehr hoch ist, reduzieren.

8. Decidio: Im Mai 2018 tritt die neue Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO) in Kraft. Da viele Firmen sich noch nicht eingehend damit beschäftigt haben, will Decidio ihnen einen Cloud-Dienst bieten, der automatisch für sie checkt, ob sie Datenschutzkonform sind. Pro Monat soll eine Gebühr ab 25 Euro fällig sein.

9. Ondewo: Das Team baut einen Chatbot für Facebook Messenger, über den sich Konsumenten einfach einen Dienstleister (z.B. einen Friseur) buchen können. Die Dienstleister selbst sollen über den Marktplatz selbst Stehzeiten minimieren können. Bei der Bedienung seitens der Dienstleister sollen Alexa-Geräte zum Einsatz kommen. Die Künstliche Intelligenz, die als Vermittler zwischen den Kunden und den Anbietern steht und die sprachliche Kommunikation abwickelt, will Ondewo selbst programmieren.

10. Angel Valve Project: Das Projekt von Gründer Werner Mohl entwickelt eine minimal-invasiven Mitralklappenkorrektur für Herzklappen. Das modular aufgebaute Implantat soll zur Korrektur einer undichten Mitralklappe eingesetzt werden. Das Implantat wird individuell für die jeweilige Patientin oder den jeweiligen Patienten nach Ausmaß und Struktur der erkrankten Klappe hergestellt.

11. Interactive Paper: Das Projekt zweier Studenten hat zum Ziel, Papier und Smartphones via NFC auf neuartige Weise zu verbinden und so etwa editoriale oder werbliche Neuerungen etwa in Magazine zu bringen. Der Leser soll sein Smartphone auf eine Seite legen können und durch die Berührung einer markierten Stelle am Papier eine Funktion (z.B. Öffnen einer URL) am Smartphone abrufen können.

Hier kann man sich den Event noch einmal zu Gemüte führen:

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