Krypto-Kredite

Insolvente BlockFi hat mehr als 1,3 Milliarden Dollar Schulden angehäuft

© BlockFi, Montage Canva
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Nach FTX, Celsius Network, Voyager Digital, Three Arrows Capital, Nuri und Compute North ist es die nächste große Pleite der Krypto-Industrie: Der auf Krypto-Kredite spezialisierte Anbieter BlockFi hat wie berichtet am Montag Insolvenz („Chapter 11“) in den USA eingeleitet. Kund:innen der Lending-Plattform, die noch 2021 mit 3 Milliarden Dollar bewertet wurde, können bereits seit Wochen nicht mehr auf ihre Krypto-Assets zugreifen.

Wie tief das Finanzloch ist, zeigen nun Dokumente, die in Folge des Konkursverfahrens veröffentlicht wurden. BlockFi schuldet seinen 50 größten Gläubigern etwa 1,3 Milliarden Dollar. Insgesamt sind mehr als 100.000 Kund:innen von der Pleite betroffen, die eng mit dem Kollaps von FTX zusammen hängt. Das meiste Geld schuldet die 2017 von Zac Prince und Flori Marquez gegründete Firma drei Organisationen.

729 Millionen Dollar werden der Ankura Trust Company geschuldet, mit der die abgestraften BlockFi Interest Accounts (BIAs) betrieben wurden; 275 Millionen Dollar Schulden gibt es bei FTX, das dieses Jahr mit einem Kredit versuchte, BlockFi vor der Insolvenz zu bewahren; und 30 Millionen Dollar Schulden an die US-Börsenaufsicht SEC gibt es auch nicht. Diese hatte BlockFi Anfang 2022 mit einer satten Strafe von 100 Millionen Dollar wegen der BIAs abgestraft (Trending Topics berichtete).

Krypto-Unicorn BlockFi wird von FTX in den Bankrott mitgerissen

 

Wurzeln der Pleite bereits Anfang 2022

Diese Zahlen verdeutlichen, dass nicht erst der FTX-Kollaps BlockFi in die Pleite rissen, sondern der Absturz schon viel früher begann; nämlich damals, als US-Behörden begannen, gegen fragwürdige Krypto-Kredite am Markt vorzugehen und sich auf BlockFi einschossen. Ein ähnlicher Anbieter, Celsius Network, ist vom Crash-Jahr ebenfalls in den Konkurs gerissen worden. Coinbase, Marktführer in den USA, wollte selbst mit einem Krypto-Lending-Produkt auf den Markt gehen, wurde aber von der SEC daran gehindert – im Nachhinein vielleicht eine glückliche Wendung des Schicksals.

BlockFi kam 2022 zusätzlich ins Strudeln, weil viele Millionen Dollar an den mittlerweile insolventen Krypto-Fonds 3AC geborgt wurden. Der ging wegen dem Terra/LUNA-Kollaps pleite, und BlockFi stand bereits im Juni knapp vor der Insolvenz. Dann rettete Sam Bankman-Fried von FTX mit einem Kredit. Doch die FTX-Pleite hat dann BlockFi am Ende komplett in den Abgrund gerissen.

Das BlockFi-Desaster ist der nächste Sargnagel in einer von Krisen und Skandalen nicht armen Branche. Zum einen zeigt sich, dass selbst die größten und prominentesten Investor:innen der Welt sehr fragwürdigen Geschäftsmodellen aufsitzen – bei BlockFi investierten etwa Valar Ventures (Peter Thiel), Coinbase Ventures, Galaxy Digital, DST Global oder Tiger Global. Zum anderen sind die vielen Vorfälle ein gefundenes Fressen für Regulatoren, die der Industrie in den USA wie in Europa voraussichtlich strengere Regeln aufbrummen werden.

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