Übernahme

Insolventer E-Bike-Hersteller VanMoof gehört jetzt einer E-Scooter-Firma

© Lavoie
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Die einen sind an teuren Bikes gescheitert, die anderen bauen teure E-scooter zum Zusammenklappen: Lavoie übernimmt den insolventen E-Bike-Hersteller VanMoof. Das E-Mobilitätsunternehmen McLaren Applied, die Mutter von Lavoie, gab heute bekannt, dass es eine endgültige Vereinbarung zur Übernahme des VanMoof E-Bike-Geschäfts getroffen hat. Die Ankündigung gibt der angeschlagenen Marke und den rund 200.000 Menschen, die ihre High-Tech-E-Bikes aus proprietären Komponenten gekauft haben, neue Hoffnung.

„Im Rahmen der Vereinbarung werden Lavoie und McLaren Applied Stabilität in die VanMoof-Operationen bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Man wolle „ihre Premium-Fähigkeiten kombinieren und integrieren, um ein E-Mobilitätsunternehmen der nächsten Generation zu schaffen und ein führendes Premium-E-Mobilitätsangebot zu etablieren, heißt es weiter. Die Escooter von Lavoie sind ab stattlichen 2.000 Euro zu haben, und auch die VanMoof-Fahrräder sind bekanntermaßen auch im Premium-Bereich angesiedelt.

McLaren Applied ist die ehemalige Technikabteilung der McLaren Group – bekannt für ihre Supersportwagen – die sich auf die Bereitstellung von Elektrifizierungs-, Konnektivitäts-, Telemetrie-, Steuerungs- und Analyse-Lösungen für eine Reihe von Fahrzeugen konzentriert, vom Motorsport bis zum öffentlichen Verkehr. Applied wurde 2021 von der in Großbritannien ansässigen Private-Equity-Firma Greybull Capital übernommen.

VanMoof: Pleite für das „Tesla der E-Bikes“ trotz 190 Mio. Dollar Investments

Geschäft stabilisieren und dann wachsen lassen

„Mit seiner nächsten Generation von E-Bikes, intelligenter Technologie, innovativem Design und treuer Kundenbasis passen VanMoof und Lavoie perfekt zusammen“, sagte Eliott Wertheimer, CEO von Lavoie, in einer Pressemitteilung. „VanMoof hat weltweit 190.000 Kund:innen und unser Engagement besteht darin, diese Fahrer:innen auf der Straße zu halten, während wir das VanMoof-Geschäft stabilisieren und effizient wachsen und seine erstklassigen Produkte weiterentwickeln.“

Das in Amsterdam ansässige Unternehmen VanMoof hat vor seiner Insolvenzerklärung vor niederländischen Gerichten seit der Einführung seines ersten E-Bikes im Jahr 2016 rund 200 Millionen Euro an Investitionskapital verbraucht und 2021 und 2022 Verluste von fast 80 Millionen Euro verbucht. Zum Zeitpunkt der Insolvenz meldete VanMoof in seinem Antrag auf Chapter-15-Schutz in den USA 143,8 Millionen Euro (rund 155 Millionen US-Dollar) Schulden bei Finanziers, Lieferanten und Steuerbehörden, wurde in den Niederlanden berichtet.

Die Bedingungen des Kaufs wurden nicht bekannt gegeben, aber McLaren Applied-Vorsitzender Nick Fry sagte gegenüber Reuters, dass eine Investition von „zehn Millionen“ erforderlich sei, „um VanMoof kurzfristig zu stabilisieren“. Fry sagte auch, dass das neue VanMoof seine eigenen Shops aufgeben und stattdessen Dritthändler zur Verkauf und Wartung der Fahrräder nutzen werde. Es soll auch versucht werden, „einige wichtige Mitarbeiter:innen“ zu behalten oder wieder einzustellen, aber die meisten werden wohl aus dem Unternehmen ausscheiden müssen.

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