Instagram: Separate Reels-App könnte kommen

2012 wurde die Foto-Sharing-App Instagram, damals erst zwei Jahre alt, von Facebook für etwa 1 Milliarde Dollar gekauft. Vier Jahre später kam Snapchat ins Spiel und kopierte das „Story“-Feature – nicht erfolglos. Doch dann tauchte 2020 TikTok auf, was Instagram dazu veranlasste, selbst einen stärkeren Reels-Fokus auf seiner Plattform zu setzen. Jetzt erwägt Meta, die Reels aus Instagram in eine separate App auszugliedern.

Project Ray

Nach Berichten des US-Mediums The Information hat Instagram-Chef Adam Mosseri mit seinen Mitarbeiter:innen über das sogenannte „Project Ray“ gesprochen. Dabei wurde die Einführung einer eigenständigen App für Kurzvideos in den USA diskutiert. Diese App soll die automatisch ausgespielten Reels je nach Interessen der User:innen verbessern und Videos von bis zu drei Minuten abspielen.

Aktuell besteht der Instagram-Feed aus einer Mischung aus Fotos, Reels und Stories. Die Kritik einiger User:innen lautete jedoch, dass die App genau deshalb unübersichtlich geworden ist.

Starker Konkurrenzkampf: Instagram vs. TikTok

Meta intensiviert seinen Konkurrenzkampf im Social-Media-Sektor durch mehrere strategische Initiativen. Erst kürzlich hat der Tech-Riese die Entwicklung einer neuen Videobearbeitungs-App namens „Edits“ angekündigt. Sie soll in direkter Konkurrenz zu CapCut stehen, der beliebten Bearbeitungssoftware von ByteDance, dem Mutterkonzern von TikTok.

Meta setzt außerdem verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Content-Ersteller:innen. Anfang des Jahres wurde damit begonnen, YouTuber:innen finanzielle Anreize zu bieten, um Instagram auf verschiedenen Plattformen wie TikTok, Snapchat und YouTube zu bewerben. Darüber hinaus werden Content-Ersteller mit attraktiven Vergütungen motiviert, ihre Inhalte exklusiv auf Instagram Reels zu veröffentlichen.

Instagram möchte Marktanteile gewinnen

Meta könnte das Vakuum, das TikTok in den USA möglicherweise hinterlässt, nutzen und eine eigene Reels-App auf den Markt bringen. Wie genau diese aussehen wird, ist noch unklar.

Die Zeichen deuten jedoch darauf hin, dass Meta von der Unsicherheit rund um TikToks Zukunft profitieren will. In den USA droht TikTok ein Verbot oder eine erzwungene Änderung der Eigentümerstruktur – US-Präsident Trump hat TikTok eine 75-tägige Frist gesetzt, um eine Lösung zu finden. Eine Chance, die Meta nicht ungenutzt lassen dürfte.

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