Investments in GreenTech-Startups steigen stark. Aber das Niveau ist noch gering.
Nenn‘ sie grün, öko oder nachhaltig: So genannte „Net Zero“-Startups haben in der aktuellen Situation gute Chancen, ein Investment zu bekommen. Wie eine Studie von Tech Nation aus Großbritannien zeigt, haben junge Unternehmen, die die Reduktion von CO2 zum Ziel haben, in den letzten Jahren ordentlich viel Geld bekommen. Dem neuen „Net Zero“-Report zufolge wurden 2019 in den USA die meisten Unternehmen, die in die Kategorie fallen, mit Investments bedacht – gefolgt von China, Kanada, Deutschland und Großbritannien.
Damit sind es auch jene Länder, die den größten Anteil am globalen CO2-Ausstoß haben, die das meiste Geld in GreenTech investieren. Wohl wichtigerer Faktor: Es sind auch die beiden führenden Wirtschaftsnationen. Denn gerechnet nach CO2-Ausstoss müsste etwa Japan deutlich mehr Geld in CO2-mindernde Tech-Startups investieren als es bisher getan hat. Wie viel Geld wurde nun im Jahr 2019 investiert? Das zeigt die Grafik bzw. die Tabelle weiter unten:
- USA: 5,24 Mrd. Euro
- China: 2,72 Mrd. Euro
- Kanada: 547 Mio. Euro
- Indien: 545 Mio. Euro
- Großbritannien: 370 Mio. Euro
- Deutschland: 312 Mio. Euro
- Frankreich: 238 Mio. Euro
- Schweiz: 184 Mio. Euro
- Japan: 89 Mio. Euro
- Niederlande: 32,5 Mio. Euro
- Nigeria: 26 Mio. Euro
Noch niedriges Niveau
Für 2020 gibt es natürlich noch keine vollständigen Zahlen, aber zumindest sind Tendenzen abzusehen. So zeichnet sich ab, dass in den USA ähnlich viel wie im Vorjahr oder sogar mehr in GreenTech investiert werden wird, während die Kurve in China offenbar schon den Zenith überschritten hat und seit dem Hoch 2017 wieder abfällt. Andere, kleinere Länder liegen zur Jahreshälfte 2020 bereits auf dem Niveau des Vorjahres, was ein klares Zeichen dafür ist, dass 2020 Rekordwerte in dem Bereich investiert werden. Etwas fraglich ist aber auch die Datenqualität. Die Daten stammen von Pitchbook, die mit Web-Crawlern Online-Artikel und Pressemeldungen durchsuchen. Gut möglich, dass den Crawlern viele nicht-öffentliche Deals entgehen.
Das Niveau der Investments in die so genannten „Net Zero“-Unternehmen belief sich 2020 dem Report zufolge auf zusammen nicht einmal zehn Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Allein in Europa wurden 2019 im Bereich Fintech-Startups insgesamt 7,6 Milliarden Euro investiert. Das zeigt, auf welch kleinem Niveau das Problem Klimakrise derzeit noch von Startups und ihren Investoren angegangen wird.