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Investorin: „Jedes Unternehmen kann auch ein Fintech sein“

Money: to have or not to have. © Pexels
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Die US-Investorin Angela Strange hat eine spannende neue These aufgestellt. Sie ist der Meinung, dass jedes Unternehmen auch ein Fintech sein wird. Denn immer neue Web-Dienste würden das bisher nahezu Unmögliche möglich machen und es auch kleineren Firmen und nicht mehr nur Banken ermöglichen, ihren Kunden Finanzdienstleistungen anbieten zu können. Grundlage dafür sind neue „Banking as a Service“-Angebote, die immer häufiger zum Tragen kommen.

„Ich glaube, dass in nicht allzu ferner Zukunft fast jedes Unternehmen einen bedeutenden Teil seiner Einnahmen aus Finanzdienstleistungen erzielen wird“, schreibt Strange, die beim renommierten Silicon-Valley-Investor Andreessen Horowitz als Partnerin tätig ist und zuvor als Google-Managerin für den Chrome-Browser auf Android und iOs zuständig war. „Jedes Unternehmen, auch solche, die nichts mit Finanzdienstleistungen zu tun haben, werden erstmals die Möglichkeit haben, von Fintech zu profitieren.“ Dazu zählt sie natürlich auch Startups, die nun viel schneller und einfacher Services hochziehen können.

BaaS am Vormarsch

Grundlage der neuen Möglichkeiten sind die erwähnten BaaS-Dienste. Trending Topics-Leser haben diese bereits kennen gelernt. Firmen wie solarisBank, Clearbank oder Bankable bieten Plattformen an, auf deren Basis wiederum andere Firmen in Kürze ihre Finanzdienstleistungen aufbauen können. Beispiele dafür sind etwa die Startups Kontist, Qonto oder Penta, die ihrerseits Unternehmen die Möglichkeit bieten, Firmenkonten im Netz zu eröffnen (mehr dazu hier).

Strange geht davon aus, dass künftig nicht nur Fintech-Startups, sondern Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen. Als Beispiel nennt sie etwa die Ride-Sharing-Firmen Uber und Lyft. Für Fahrer würden diese zu so etwas wie eine Bank werden, weil sie dort in einem Konto ihre Ein- und Ausgaben verwalten. „Beide Unternehmen geben Hunderte von Dollar aus, um Fahrer zu akquirieren. Dann müssen sie diese Kosten durch Margen bei den Fahrten ausgleichen. Es ist viel schneller, diese Kosten auszugleichen, wenn sie auch eine Marge für Bankdienstleistungen haben“, so Strange. Außerdem würden Bank-Services dafür sorgen, dass die Fahrer eher bei einem Unternehmen bleiben und nicht zu einem Mitbewerber wechseln.

Von Uber bis Shopify

Im B2B-Bereich nennt Strange Shopify (e-Commerce-Plattform) Mindbody (Management-Software für Yoga- und Fintess-Studios). Beide Firmen würden natürlich eine monatliche Gebühr für ihre Software bekommen. Doch die Einnahmen aus Finanzdienstleistungen, die sie den Firmenkunden anbieten, würden bereits fast 50 Prozent der Umsätze ausmachen. Bei Shopify etwa gibt es für Händler die Möglichkeit, Kredite aufzunehmen, bei Mindbody hilft die Software auch, Bezahlungen abzuwickeln.

Damit Unternehmen selbst Finanzdienstleistungen für ihre Kunden anbieten können, können sie wiederum auf die „as a Service“-Dienste zurückgreifen, die sich im Hintergrund als Plattform anbieten. Strange nennt etwa Fintechs wie Plaid, Earnin, Blend, Mercury, Propel, SentiLink oder Synapse, die in dem Bereich wichtiger werden. Diese kümmern sich bei Finanz-Services um Dinge wie AML, KYC, Betrugsbekämpfung, Lizenzen oder die Verknüpfung von Accounts. Alleine im letzten Jahr seien etwa 2.000 Fintech-Startups neu gegründet worden – und das würde eine neue Welle auslösen.

Strange und die Investmentfirma Andreessen Horowitz, bei der sie tätig ist, hat natürlich großes Interesse daran, dass BaaS weit um sich greift. Der Risikokapitalgeber ist etwa bei Plaid oder Mercury investiert.

+++ Banking as a Service: Jetzt kommt die zweite Welle der Neobanken +++

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