Iran bekämpft SWIFT und US-Sanktionen mit Kryptowährungen
Aus dem internationalen Finanzsystem ausgeschlossen, könnte der Iran erstmals eine staatlich gestützte Kryptowährung ausgeben. Auf der am heutigen Dienstag beginnenden Konferenz zu „Electronic Banking and Payment Systems“ wird, laut der Nachrichtenagentur Al Jazeera, eine Ankündigung dazu erwartet. Das Thema der Konferenz in Teheran lautet „Blockchain Revolution“.
US-Sanktionen nagen an Irans Wirtschaft
Die von den USA auferlegten Sanktionen machen der iranischen Wirtschaft schwer zu schaffen. Im November des vergangenen Jahres wurden Banken vom SWIFT-Netz ausgeschlossen. Die „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ standardisiert den Nachrichten- und Transaktionsverkehr von weltweit mehr als 10.000 Banken über sichere Telekommunikationsnetze. Dadurch kann die islamische Republik keine Importe zahlen oder Zahlungen für Exporte erhalten. Ein alternative Finanzmethode muss her.
Der Start der iranischen Kryptowährung soll in zwei Phasen verlaufen. Zunächst sollen in der Landeswährung Rial gesicherte digitale Token Zahlungen zwischen Irans Banken und anderen Institutionen, die im Krypto-Bereich aktiv sind ermöglichen. Später könnten damit als öffentliches Zahlungsmittel Güter und Dienstleistungen bezahlt werden. Der Gouverneur der Zentralbank von Iran, Abdolnasser Hemmtai, hatte schon am 5. November 2018, dem Tag an dem die zweite Sanktions-Tranche der USA in Kraft trat, bekanntgegeben, an einer SWIFT-Alternative zu arbeiten.
Krypto-Rial könnte Grundstein für SWIFT-Alternative legen
Zwar werden keine Zahlungen zu oder von anderen Ländern möglich, aber es würde den Grundstein für ein auf der Blockchain basiertes Zahlungssystem als Alternative zu SWIFT legen. Iran unterzeichnete, laut Al Jazeera, während der ChainPoin 18 Konferenz am 14. November 2018 eine trilaterale Blockchain-Kooperation mit Russland und Armenien.
Es ist nicht der erste Versuch eines Landes sich mit Kryptowährungen gegen traditionelle Dienstleistungen und US-Sanktionen zu stemmen. So stecken Russlands Krypto-Projekte noch in den Kinderschuhen. Auch Venezuelas Krypto-Petro scheint mehr Probleme zu kreieren als die wirtschaftliche Krise zu lösen. Der Petro wurde ebenfalls mit US-Sanktionen belegt. Diese Warnung sprach die USA auch gegenüber dem Iran aus und kündigte an, den Krypto-Rial ebenfalls unter Sanktion zustellen.