Iron Bank: Berliner Krypto-Startup will jetzt eine Blockchain-Bank aufbauen
Nach dem Verkauf ihres ersten Produkts, der Ultimate-Wallet, haben sich die Gründer des Berliner Krypto-Startups Unstoppable Finance bereits ihrem nächsten Projekt zugewandt. Und das soll gleich mal ein paar Level größer werden. Denn unter dem Markennamen Iron Bank planen Peter Grosskopf, Maximilian von Wallenberg-Pachaly und Omid Aladini tatsächlich, ein Blockchain-basiertes Finanzinstitut für die MiCA-Ära der Europäischen Union aufzubauen. Der Name, keine Frage, wurde von „Game of Thrones“ inspiriert.
Wir erinnern uns: Die Markets in Crypto Assets-Regulierung (kurz MiCA) regelt mittlerweile, wie Unternehmen in der EU mit Krypto-Assets, Stablecoins und Co umgehen müssen. Und dafür braucht es nach Meinung von Grosskopf und Co. auch eine spezialisierte Bank im B2B-Bereich, um den Anbietern von Stablecoins oder tokenisierten Assets, Exchanges und Market Maker passende Bankdienstleistungen anbieten zu können. Der Verkauf der Ultimate-Wallet an die dezentrale Krypto-Börse Jupiter, die das Solana-Ökosystem bedient, hätte man nun Kapazitäten, sich dem neuen Ziel zu widmen.
„Wir streben eine Vollbank-Lizenz an, inklusive Einlagen- und Kreditgeschäft“, so Grosskopf zu Trending Topics. Team und Unterlagen hätte man in den vergangenen Wochen und Monaten bereits gut aufgestellt. „Wir hoffen, dass wir die Geschäftsaufnahme im Laufe des nächsten Jahres starten können.“ Den Ausbau. bzw. Umbau zur Vollbank würde man noch aus Geldern der vergangenen zwei Finanzierungsrunden (insgesamt 17 Mio. Euro) stemmen können, außerdem habe man über den Asset-Deal der Ultimate-Wallet an Jupiter noch zusätzlich Geld eingenommen. „Wir sind gewappnet für einen langwierigen Prozess.“
Der Verkauf von Ultimate und der Pivot hin zur zukünftigen Blockchain-Bank hätte den Hintergrund, dass das Wallet-Geschäft nicht mehr so attraktiv gewesen sei, hingegen hätte man klaren Bedarf an Infrastruktur unter der neuen MiCA-Regulierung gesehen. „Wir wollten zuerst einen eigenen Stablecoin machen, aber haben die Idee weiterentwickelt und wollen nun eine Schicht darunter gehen“, so Grosskopf.
Unstoppable Finance: Berliner Krypto-Startup wird eine Bank gründen
Eigene Blockchain für tokenisierte Einlagen
„Iron Bank soll den genannten Teilnehmern der On-Chain-Kapitalmärkte spezialisierte Bankdienstleistungen anbieten, Dienstleistungen, die traditionelle Finanzinstitute oft nicht anbieten können oder wollen. Das Herzstück seiner Geschäftstätigkeit ist Iron Chain, eine Enterprise-Blockchain, die rund um die Uhr Fiat-Transaktionen in Form von tokenisierten Einlagen in Echtzeit zuverlässig, Datenschutzkonform und compliant abwickeln kann, und dabei die Governance bietet, die professionelle Finanzdienstleistungen erfordern“, heißt es nun seitens Unstoppable Finance.
Die Idee greift aber noch höher. Denn mit dieser Iron Chain wolle man ein „globales Interbank Fiat Settlement Netzwerk“ aufbauen, quasi ein SWIFT auf der Blockchain. Ob das gelingt, bleibt erst einmal abzuwarten, immerhin wurde auch vor mehreren Jahren mal XRP von Ripple aus den USA als alternatives internationales Geldtransfer-Netzwerk gehandelt, bzw. haben Banken auch einmal via Batavia versucht, so etwas aufzubauen. Aber auch deren Nachfolger We.Trade, wo etwa Deutsche Bank, HSBC, KBC, Natixis, Rabobank, Société Générale oder Unicredit mitmachten, wurde mittlerweile eingestellt.
Insofern gibt es Platz für Iron Bank, die sich als Bindeglied zwischen traditionellem Banking und On-Chain-Kapitalmärkten versteht. Das Projekt ist noch ganz am Anfang, sowohl die Bank selbst als auch die zugehörige Blockchain gibt es noch nicht. Bei der Technologie will das Startup auf Solana setzen und diese Blockchain für die eigenen Zwecke weiter entwickeln. Schon die Ultimate-Wallet baute auf Solana auf – somit bleibt Unstoppable seinen Wurzeln treu.
Ultimate: Berliner Krypto-Startup schließt nach Solana auch Ethereum an
