CO2-Beseitigung

Island: Carbfix und Climeworks starten weltweit größte Direct Air Capture-Anlage „Orca“

Direct Air Capture-Anlage "Orca" von Climeworks und Carbfix fängt CO2 aus der Luft © Climeworks
Direct Air Capture-Anlage "Orca" von Climeworks und Carbfix fängt CO2 aus der Luft © Climeworks
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Direct Air Capture ist eine Klimatechnologie, mit der sich CO2 direkt aus der Luft entfernen und weiterverwenden lässt. (wir berichteten). Das isländische Startup Carbfix ist in diesem Bereich tätig und hat einen Prozess entwickelt, um Emissionen in der Erde zu binden, anstatt sie in die Erdatmosphäre gelangen zu lassen. Nun hat das Jungunternehmen in Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma Climeworks sein bislang größtes Projekt realisiert: Am Mittwoch ist in Island die Anlage „Orca“ gestartet. Sie soll jedes Jahr 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft saugen und tief in den Boden injizieren, um es zu mineralisieren. Laut Carbfix ist das ein Rekord bei einer „Direct Air Capture“-Anlage.

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„Entfernung von CO2 in großem Maßstab“

„Orca wird die Kohlendioxidbeseitigung auf eine neue Stufe heben, indem sie die Technologie von Climeworks zur direkten Abscheidung von Luft mit der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid durch Carbfix kombiniert“, heißt es von Climeworks. „Diese Anlage zeigt, dass die Entfernung von CO2 in großem Maßstab sowohl möglich als auch notwendig ist“, sagt Jan Wurzbacher, Gründer von Climeworks. „Orca“ ist übrigens nach dem isländischen Wort „orka“ benannt, was so viel wie „Energie“ bedeutet. Sie ist im „Geothermal Park“, 30 Kilometer von Reykjavík entfernt, aufgebaut.

Der Bau der Anlage kostete einem Bericht von Bloomberg zufolge zwischen zehn und 15 Millionen Dollar. Sie bestehe aus vier Einheiten, die jeweils aus zwei Metallboxen bestehen, die wie Schiffscontainer aussehen. Um das CO2 aufzufangen, saugt Orca mit Hilfe von Gebläsen Luft in einen Kollektor, in dem sich ein Filtermaterial befindet. Sobald das Filtermaterial mit CO2 gefüllt ist, wird der Kollektor geschlossen und die Temperatur erhöht, um das CO2 aus dem Material zu lösen. Daraufhin wird es möglich, das hochkonzentrierte Gas aufzufangen. Das CO2 wird dann mit Wasser vermischt und in 1.000 Meter Tiefe in das nahe gelegene Basaltgestein injiziert, wo es mineralisiert wird.

Das isländische Startup Carbfix verwandelt tonnenweise CO2 in Stein

Carbfix verwandelt CO2 in Stein

Carbfix hat die Technologie zur Mineralisierung entwickelt. Innerhalb von zwei Jahren ist es laut dem Startup möglich, das CO2 „dauerhaft und sicher“ in Stein zu verwandeln. „Die Idee hinter Carbfix besteht darin, einen natürlichen Prozess zu imitieren und zu beschleunigen, bei dem gelöstes CO2 und reaktive Gesteinsschichten interagieren, um thermodynamisch stabile Karbonatminerale zu bilden und so einen dauerhaften und umweltfreundlichen Kohlenstoffspeicher zu schaffen“, heißt von dem Unternehmen (wir berichteten).

Laut dem Guardian sehen viele Expert:innen Anlagen wie Orca als ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Klimakrise. Jedoch habe die Technologie durchaus auch Kritiker:innen. Diese sehen „Direct Air Capture“ als immer noch unerschwinglich teuer. Es könne Jahrzehnte dauern, bis die Technologie in großem Maßstab eingesetzt werden kann. Doch mit den immer größer werdenden Anlagen könnte sie bald deutlich präsenter werden.

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