Italien: Visum für digitale Nomaden eingeführt
Der Umzug nach Italien ist für Fernarbeiter:innen jetzt viel einfacher geworden. Nicht-EU-Bürger:innen oder Personen aus der Schweiz können jetzt ein Visum für digitale Nomaden beantragen, das ein Jahr lang gültig ist, berichtet Business Insider. Das Visum trat letzte Woche in Kraft, nachdem die italienische Gesetzgebung jahrelang darüber diskutiert hatte. Es richtet sich an Fernarbeiter:innen, die eine Zeit lang in Italien leben wollen.
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Italien will hochqualifizierte Fernarbeitende anlocken
Die italienische Regierung definiert digitale Nomaden als nicht-europäische oder schweizerische Bürger:innen, die hochqualifiziert sind. Sie sollten in der Lage sein, aus der Ferne zu arbeiten, entweder als Selbstständige oder in Zusammenarbeit mit oder als Angestellte eines Unternehmens. Aber es gibt dafür bestimmte Bedingungen. Visumbewerber:innen müssen das Dreifache des für die Befreiung von der Beteiligung an den Gesundheitskosten erforderlichen Mindestbetrags in Italien verdienen. Das sind knapp 28.000 Euro jährlich.
Zu den weiteren Anforderungen gehören der Abschluss einer Krankenversicherung für die Dauer des Aufenthalts, der Nachweis einer Unterkunft und der Nachweis, dass der oder die Bewerber:in mindestens sechs Monate lang als Fernarbeitnehmer:in in einem anderen Land oder als digitaler Nomade in einem anderen Land tätig gewesen ist. Und obwohl das Visum für digitale Nomaden nur für ein Jahr gültig ist, kann es verlängert werden. Es ist auch möglich, die Familie mit einzubeziehen.
Visum bei italienischem Konsulat zu beantragen
Um das Visum zu erhalten, müssen Antragstellende einen persönlichen Termin bei einem italienischen Konsulat in ihrem Wohnsitzland vereinbaren und eine von ihrem Arbeitgeber unterzeichnete Erklärung vorlegen. Mitzubringen sind auch ein gültiger Reisepass, ein Beschäftigungsnachweis, ein Einkommensnachweis, eine Krankenversicherung, ein Nachweis über eine Unterkunft in Italien und ein Führungszeugnis. Antragstellende können abgelehnt werden, wenn sie in den letzten fünf Jahren wegen eines Verbrechens verurteilt worden sind.
Dies ist der jüngste Versuch Italiens, das Wachstum zu fördern. Schon seit einiger Zeit bieten alternde italienische Städte ihre Häuser für nur einen Euro an, um die Unterbevölkerung einzudämmen. Das Angebot zog Ausländer:innen an, die die Vorteile der renovierungsbedürftigen Häuser nutzten. In anderen europäischen Ländern werden derweil die „goldenen Visa“ abgeschafft, die es Außenstehenden einst ermöglichten, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, wenn sie mehr als 500.000 Dollar in Immobilien investierten.