iWarn: Grazer Startup will das Pannendreieck mit einer smarten Leuchte ersetzen
„Wenn man einen Unfall hat, muss man auf ein mehr als 50 Jahre altes Sicherheitssystem zurückgreifen, nämlich das Pannendreieck“, erklärt Thomas Stelzl die Überlegung, die zu seiner Erfindung geführt hat. Und so hat er mit seinem Grazer Startup iWarn den Plan gefasst, das Pannendreieck zu modernisieren und hat eine smarte Warnleuchte für viele Einsatzzwecke erfunden.
Seine Alternative zum Pannendreieck ist eine kreuzförmige Warnleuchte mit GPS, die über eine Mobilfunkverbindung selbstständig Notrufe absetzen kann. Fahrer montieren die Leuchte nach einem Unfall mit einem Magnetfuß am Dach des Fahrzeugs und betätigen einen Knopf, um das Blinksignal auszulösen. Ein weiterer Knopfdruck setzt einen Notruf ab. In diesem Fall wird eine Verbindung zu einer Notrufzentrale hergestellt, die je nach Fall die Daten an die Asfinag-Zentrale oder an die Polizei bzw. Rettung weiterleitet.
A1-Verbindung in gesamter EU
Für die Mobilfunkverbindung hat Stelzl A1 an Bord geholt. Die Verbindung wird auch im EU-Ausland hergestellt. Die Kosten dafür sind laut iWarn im Kaufpreis inkludiert, ähnlich wie das auch bei vielen Navigationsgeräten üblich ist. Hergestellt wird die iWarn-Leuchte vollständig in Österreich, hauptsächlich von der SVI Austria, einem Elektronikhersteller.
Da 21 starke LEDs verbaut sind, sei iWarn auch bei Notfällen in alpinem Gelände geeignet, so Stelzl. Das GPS-Signal lässt laut iWarn eine auf zwei Meter genaue Ortung zu. Selbst bei schlechter Sicht sei das Leuchtsignal kilometerweit sichtbar und der Akku halte rund zwei Tage im Dauerbetrieb durch. Bergsteiger können die Leuchte mit einem Karabinerhaken an Rucksäcken montieren. Stelzl will seine Leuchte zudem an Blaulicht-Organisationen vermarkten und kostenlos an Fiaker vergeben. Stelzl: „Wir lieben Tiere“.
Ehemaliger Kraftfahrer und Rettungssanitäter
Stelzl hat als ehemaliger Kraftfahrer und ehrenamtlicher Rettungssanitäter häufig Unfallsituationen miterlebt. Pannendreieck und Warnblinkanlage sichern seiner Meinung nach Unfallstellen unzureichend ab, weshalb es oft zu schweren Folgeunfällen komme.
Der Verkauf soll im Mai 2018 starten. Eine Leuchte inklusive 5-Jahresgarantie und Funkverbindung wird dann laut iWarn 170 Euro kosten. Im Sommer 2017 hat Stelzl bereits versucht, eine Indiegogo-Kampagne durchzuführen, um Geld für die Produktion zu sammeln. Allerdings verlief diese nicht sonderlich erfolgreich und wurde abgebrochen – das Funding-Ziel von 20.000 Euro wurde bei weitem nicht erreicht.