Jaasper: Dieses Wiener Startup vermittelt Anwälte zum Fixpreis
Die Legal-Tech-Branche ist umkämpft. Besonders präsent in den Medien sind dabei Startups, die Entschädigungen für Nutzer durchboxen wollen, etwa für einen gestrichenen Flug oder eine verspätete Bahnfahrt.
Auch das österreichische Startup Jaasper ist in dieser Branche aktiv. Bereits vor drei Jahren gründete Helmut Ablinger das Unternehmen, das Anwälte und Kunden verbinden will. Nutzer können einen potentiellen Rechtsfall über die Onlineplattform von Jaasper einreichen, das Startup vermittelt dann einen Partneranwalt. Bislang können Kunden so etwa ihren Mietvertrag oder eine mögliche Entschädigung für einen Flugausfall prüfen lassen.
Rund 200 Euro für einen Rechtsfall
Für die Vermittlung und die Hilfe des Anwalts zahlt der Kunde einen Fixpreis von bis zu 199 Euro. In manchen Fällen käme zudem eine Erfolgsprovision in einer Höhe von 25 bis 35 Prozent dazu, erklärt Gründer Ablinger gegenüber Trending Topics. Welche genau das sind oder wie hoch der Anteil ist, den das Unternehmen an die Anwälte der bislang sieben Partnerkanzleien abtritt, kommentiert er nicht.
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Der festgelegte Preis sei ein Grund, warum Kunden den Weg über seine Plattform wählen, anstatt direkt einen Anwalt aufzusuchen, glaubt der Gründer. Es gebe keine versteckten Kosten und „wird beispielsweise ein Prozess verloren, übernimmt Jaasper die gesamten Prozesskosten.“
Hunderte Fälle seit 2016 abgewickelt
Der Gründer, der mittlerweile acht Mitarbeiter beschäftigt, hat selber keinen juristischen Hintergrund. Er werde jedoch im Unternehmen von einem ehemaligen Anwalt und zwei Jus-Studenten unterstützt, betont er. Seit der Gründung 2016 hat das Startup, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv ist, nach eigenen Angaben eine dreistellige Anzahl an Fällen abgewickelt.
Während das junge Unternehmen bereits ein breites Spektrum an Rechtsthemen wie Reise- oder Wohnrecht anbietet, plant Gründer Ablinger weitere Ergänzungen. „Unser System erlaubt es uns, neue Rechtsthemen innerhalb von zwei Tagen online zu stellen“, sagt er. Zukünftig seien das etwa die Bereiche Scheidung oder Testamente.